
NATO-Alarm: Russlands Aufrüstung überrollt den trägen Westen
Die Alarmglocken in Brüssel schrillen lauter denn je. NATO-Generalsekretär Mark Rutte findet deutliche Worte für das, was viele Beobachter schon lange befürchten: Der Westen verschläft seine eigene Verteidigung, während Russland in atemberaubendem Tempo aufrüstet. „Beängstigend" nennt Rutte das russische Aufrüstungstempo – ein Eingeständnis, das aufhorchen lassen sollte.
Erschreckende Zahlen offenbaren westliche Schwäche
Die von Rutte präsentierten Fakten sind ein Schlag ins Gesicht für jeden, der noch an die militärische Überlegenheit des Westens glaubt. Russland produziere in drei Monaten so viel Artilleriemunition wie die gesamte NATO in einem Jahr – und das mit einer Wirtschaft, die 25-mal kleiner sei als die der Allianz zusammen. Diese Zahlen werfen ein grelles Licht auf die jahrzehntelange Vernachlässigung der Verteidigungsfähigkeit in Europa.
Besonders brisant: Rutte warnt eindringlich, dass sich die NATO-Staaten in drei bis fünf Jahren nicht mehr verteidigen könnten, wenn nicht sofort gehandelt werde. Eine düstere Prognose, die zeigt, wie sehr die westlichen Demokratien ihre Sicherheit auf dem Altar vermeintlicher Friedensdividenden geopfert haben.
Streit um Zeitpläne entlarvt mangelnden Willen
Während Rutte ursprünglich das Jahr 2032 als Frist für die Erfüllung neuer Verteidigungsausgaben vorgeschlagen hatte, haben Länder wie Italien und Großbritannien durchgesetzt, dass erst 2035 als Zieljahr gelten solle. Diese Verzögerungstaktik offenbart den mangelnden politischen Willen, die eigene Bevölkerung angemessen zu schützen.
„Wenn man Krieg verhindern wolle, müsse man investieren"
Diese simple Wahrheit Ruttes scheint bei vielen europäischen Regierungen noch nicht angekommen zu sein. Stattdessen wird weiter gezaudert und gezögert, während die Bedrohung täglich wächst.
Neue Ausgabenziele – zu wenig, zu spät?
Die NATO plant, ihre Verteidigungsausgaben auf mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, wovon 3,5 Prozent auf klassische Militärausgaben entfallen sollen. Zum Vergleich: Bisher galt lediglich ein Ziel von zwei Prozent – ein Wert, den viele Mitgliedsstaaten jahrelang nicht einmal erreichten.
Immerhin zeigt sich Deutschland unter der neuen Großen Koalition ambitionierter: Die Bundesregierung kündigte an, die klassischen Verteidigungsausgaben bereits bis 2029 auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erhöhen zu wollen. Ein Schritt in die richtige Richtung, der jedoch angesichts der jahrzehntelangen Vernachlässigung der Bundeswehr nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein könnte.
Infrastruktur als Verteidigungsausgabe?
Interessant ist die geplante Anrechnung von Ausgaben für militärisch nutzbare Infrastruktur wie panzertaugliche Brücken und erweiterte Häfen. Diese kreative Buchführung könnte es manchen Regierungen erleichtern, die Zielvorgaben zu erreichen – ob damit aber tatsächlich die Verteidigungsfähigkeit gestärkt wird, bleibt fraglich.
Die Warnung Ruttes sollte als Weckruf verstanden werden. Während der Westen noch über Zeitpläne und Prozentzahlen debattiert, schafft Russland Fakten. Die Frage ist nicht mehr, ob Europa aufrüsten muss, sondern ob es noch rechtzeitig geschieht. Die Geschichte lehrt uns: Wer seine Verteidigung vernachlässigt, lädt Aggressoren geradezu ein. Es bleibt zu hoffen, dass diese Lektion nicht erst durch schmerzhafte Erfahrungen gelernt werden muss.
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