
Netflix-Warner-Deal: Trump kündigt persönliche Einmischung in 72-Milliarden-Fusion an
Was für ein Spektakel am roten Teppich des Kennedy Center Opera House in Washington! Während Präsident Trump am Sonntagabend Schauspieler, Musiker und Entertainment-Legenden begrüßte, ließ er eine Bombe platzen, die Hollywood in helle Aufregung versetzen dürfte. Der 47. US-Präsident kündigte an, sich persönlich in die geplante 72-Milliarden-Dollar-Übernahme von Warner Bros. Discovery durch Netflix einzumischen – ein Schritt, der nicht nur ungewöhnlich, sondern geradezu beispiellos in der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte ist.
Präsidiale Intervention statt unabhängiger Prüfung
"Das muss durch einen Prozess gehen, und wir werden sehen, was passiert", erklärte Trump den versammelten Reportern. Doch dann folgte der Paukenschlag: "Ich werde auch an dieser Entscheidung beteiligt sein." Diese Aussage markiert einen dramatischen Bruch mit der bisherigen Praxis, wonach Fusionsprüfungen ausschließlich von unabhängigen Regulierungsbehörden wie der Federal Trade Commission oder dem Justizministerium durchgeführt werden.
Trump begründete seine Skepsis mit dem bereits enormen Marktanteil von Netflix, der durch die Übernahme von Warner Bros., einschließlich der Film- und Fernsehstudios sowie HBO und HBO Max, "erheblich steigen" würde. "Es könnte ein Problem sein", warnte der Präsident und kündigte an, die Mechanismen des Deals zunächst mit "einigen Ökonomen" zu besprechen.
Hollywood in Panik: Monopolbildung befürchtet
Die Reaktionen aus der Unterhaltungsindustrie sprechen Bände. Der ehemalige WBD-CEO brachte es auf den Punkt: "Wenn ich beauftragt würde, könnte ich mir keinen effektiveren Weg vorstellen, den Wettbewerb in Hollywood zu reduzieren, als WBD an Netflix zu verkaufen." Diese Einschätzung teilen offenbar viele in der Branche, die eine noch nie dagewesene Machtkonzentration befürchten.
"Netflix plant, ein Monopol auf Kinderunterhaltung zu besitzen", warnte der konservative Kommentator Benny Johnson und deutete damit auf eine besonders besorgniserregende Dimension der geplanten Fusion hin.
Finanzexperten zweifeln am Sinn des Mega-Deals
Auch aus der Finanzwelt kommen kritische Stimmen. Barclays-Analysten unter der Leitung von Kannan Venkateshwar stellten am Wochenende die entscheidende Frage: Warum sollte Netflix fast 80 Milliarden Dollar für ein Studiounternehmen ausgeben, das es bereits disrupted hat? Mit erwarteten Synergien von lediglich 2 bis 3 Milliarden Dollar und einer schleppenden Integration aufgrund bestehender WBD-Vertriebs- und Content-Lizenzvereinbarungen erscheint der Deal tatsächlich fragwürdig.
Die Skepsis spiegelt sich auch in den Wettmärkten wider: Auf Polymarket stehen die Chancen, dass der Netflix-WBD-Deal bis Ende 2026 abgeschlossen wird, bei mageren 19 Prozent.
Persönliche Beziehungen und politische Einflussnahme
Interessant ist auch Trumps Erwähnung seines Treffens mit Netflix-CEO Ted Sarandos im Weißen Haus in der vergangenen Woche. Trump lobte Sarandos als "großartige Person", die "einen der größten Jobs in der Geschichte des Films" gemacht habe. Diese persönlichen Verbindungen werfen Fragen über mögliche Interessenkonflikte auf.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass mit Paramount-Skydance, unterstützt von der Ellison-Familie, bereits ein weiterer Bieter für WBD im Rennen ist. Die Tatsache, dass sich der Präsident nun persönlich einschaltet, könnte das Spielfeld erheblich verändern.
Ein gefährlicher Präzedenzfall für die Wirtschaft
Trumps angekündigte Einmischung in den Fusionsprozess stellt einen beunruhigenden Präzedenzfall dar. Wenn Präsidenten beginnen, sich direkt in Unternehmensfusionen einzumischen, anstatt dies den dafür vorgesehenen unabhängigen Behörden zu überlassen, öffnet dies Tür und Tor für politische Willkür und Vetternwirtschaft.
Die Konsequenzen einer Netflix-WBD-Fusion wären in der Tat weitreichend. Ein derartiges Medienimperium hätte eine noch nie dagewesene Kontrolle über die Inhalte, die Millionen von Amerikanern – und Menschen weltweit – konsumieren. Besonders besorgniserregend ist dabei die Konzentration im Bereich der Kinderunterhaltung, wo beide Unternehmen bereits starke Positionen innehaben.
Während die traditionellen Werte und der freie Wettbewerb, die Amerika groß gemacht haben, durch solche Mega-Fusionen bedroht werden, scheint es, als ob die Unterhaltungsindustrie immer mehr zu einem Spielball politischer und wirtschaftlicher Interessen wird. Es bleibt abzuwarten, ob Trumps Intervention letztendlich dem amerikanischen Verbraucher zugutekommen oder nur weitere Unsicherheit in einen bereits volatilen Markt bringen wird.
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