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26.06.2025
08:55 Uhr

Pakistans Atombombe: Wie der Westen versagte und ein muslimisches Land zur Nuklearmacht wurde

Die Geschichte, wie Pakistan zur siebten Atommacht der Welt aufstieg, liest sich wie ein Spionageroman – nur dass sie real ist und die geopolitischen Machtverhältnisse nachhaltig verschoben hat. Im Zentrum steht Abdul Qadeer Khan, ein Mann, den der ehemalige CIA-Direktor George Tenet als "mindestens so gefährlich wie Osama bin Laden" bezeichnete. Für fast 250 Millionen Pakistaner hingegen ist er bis heute ein Nationalheld.

Der Mann, der den Westen düpierte

Geboren 1936, gestorben 2021 im Alter von 85 Jahren – AQ Khan, wie er in Pakistan genannt wird, war mehr als nur ein Wissenschaftler. Er war der Architekt eines ausgeklügelten internationalen Netzwerks, das nicht nur Pakistan, sondern auch Iran, Libyen und Nordkorea mit Nukleartechnologie versorgte. Während westliche Geheimdienste schliefen, baute Khan ein System auf, das die etablierte Weltordnung herausforderte.

Seine Motivation war dabei nicht nur wissenschaftlicher Ehrgeiz. "Ich will die Scheinheiligkeit der Amerikaner und Briten hinterfragen", sagte Khan einmal. "Sind diese Bastarde die von Gott ernannten Wächter der Welt?" Eine Frage, die heute aktueller denn je erscheint, wenn man die gescheiterte Außenpolitik des Westens betrachtet.

Israels gescheiterte Sabotageakte

Besonders brisant: Israel versuchte mit allen Mitteln, Pakistans Atomprogramm zu stoppen. Der Mossad schreckte dabei nicht vor Mordanschlägen zurück. Führungskräfte europäischer Unternehmen, die mit Khan Geschäfte machten, wurden zur Zielscheibe. Ein Manager in Westdeutschland erhielt eine Briefbombe – er überlebte, sein Hund nicht. Ein weiterer Anschlag richtete sich gegen einen leitenden Angestellten der Schweizer Firma Cora Engineering.

Der ehemalige Mossad-Chef Shabtai Shavit bedauerte später, Khan nicht getötet zu haben, um "den Lauf der Geschichte zu ändern". Doch all diese Versuche scheiterten kläglich. Die israelischen Agenten überwachten Khan zwar bei seinen Reisen durch den Nahen Osten, verstanden aber nicht, was er wirklich vorhatte.

Der gescheiterte Präventivschlag

In den frühen 1980er Jahren entwickelte Israel sogar einen Plan, gemeinsam mit Indien Pakistans Nuklearanlage in Kahuta zu bombardieren. Indiens Premierministerin Indira Gandhi stimmte zunächst zu. Israelische F-16 und F-15 sollten vom indischen Luftwaffenstützpunkt Jamnagar starten und die Anlage zerstören. Doch Gandhi bekam kalte Füße und zog sich zurück – eine Entscheidung, die die Geschichte Südasiens prägte.

Die Heuchelei des Westens

Was die Geschichte besonders pikant macht: Während Israel und der Westen offiziell gegen Pakistans Atomprogramm opponierten, halfen sowohl die USA als auch China im Geheimen. China lieferte angereichertes Uran, Tritium und stellte sogar Wissenschaftler zur Verfügung. Die USA, die Pakistan als wichtigen Verbündeten im Kalten Krieg brauchten, drückten beide Augen zu.

Als Präsident Jimmy Carter 1979 die Hilfen für Pakistan strich, nachdem das Programm aufgeflogen war, machte er die Entscheidung nur Monate später wieder rückgängig – die Sowjetunion war in Afghanistan einmarschiert, und Amerika brauchte Pakistan. In den 1980er Jahren bildeten die USA sogar pakistanische Nuklearwissenschaftler aus. Diese Doppelmoral zeigt einmal mehr, wie der Westen seine eigenen Prinzipien über Bord wirft, wenn es den eigenen Interessen dient.

"Warum nicht eine islamische Bombe?"

Der pakistanische Premierminister Zulfikar Ali Bhutto brachte es 1974 auf den Punkt: "Es gibt eine christliche Bombe, eine jüdische Bombe und jetzt eine hinduistische Bombe. Warum nicht eine islamische Bombe?" Nach Indiens erstem Atomtest schwor er, dass Pakistan nachziehen würde: "Wir werden Gras oder Blätter essen, sogar hungern, aber wir werden unsere eigene bekommen."

Diese Entschlossenheit zahlte sich aus. Im Mai 1998 testete Pakistan erfolgreich seine Atomwaffen und wurde zur siebten Nuklearmacht der Welt. Khan wurde zum Nationalhelden, der mit Autokolonnen durchs Land fuhr, die denen des Premierministers in nichts nachstanden.

Das internationale Netzwerk

Doch Khan gab sich nicht damit zufrieden, nur Pakistan zur Atommacht zu machen. Ab Mitte der 1980er Jahre baute er ein internationales Netzwerk auf, das Technologie und Baupläne an Iran, Nordkorea und Libyen lieferte. Er bestellte doppelt so viele Teile, wie Pakistan benötigte, und verkaufte den Überschuss heimlich weiter.

Erst 2003 flog die Operation auf, als Libyens Diktator Muammar Gaddafi versuchte, sich bei den Amerikanern einzuschmeicheln und Khans Aktivitäten offenlegte. Die CIA war entsetzt über das Ausmaß des Netzwerks. Ein hochrangiger US-Beamter sagte der New York Times: "Es war eine erstaunliche Transformation, etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben."

Ein Vermächtnis, das bleibt

Als Khan 2021 an Covid starb, wurde er vom damaligen pakistanischen Premierminister Imran Khan als "nationale Ikone" gewürdigt. Und genau so wird er in Pakistan bis heute in Erinnerung behalten. "Die Nation kann beruhigt sein, Pakistan ist eine sichere Atommacht", hatte der Nuklearwissenschaftler 2019 erklärt. "Niemand kann ihr einen bösen Blick zuwerfen."

Die Geschichte von AQ Khan und Pakistans Atombombe ist mehr als nur eine Episode des Kalten Krieges. Sie zeigt, wie die arrogante Haltung des Westens, allein über die Verbreitung von Nukleartechnologie bestimmen zu wollen, spektakulär scheiterte. Sie zeigt auch, wie ein entschlossener Mann mit Zugang zu Technologie die Weltordnung herausfordern kann.

In einer Zeit, in der der Westen seine moralische Autorität durch endlose Kriege und gescheiterte Interventionen verspielt hat, erscheint Khans Frage aktueller denn je: Wer gibt dem Westen das Recht, zu entscheiden, welche Länder sich verteidigen dürfen und welche nicht? Die multipolare Weltordnung, die sich heute abzeichnet, hat ihre Wurzeln auch in jenem Tag im Mai 1998, als Pakistan seine Atombombe zündete.

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