
Private Credit in der Krise: Blue Owl bläst Milliarden-Fusion ab – Anleger bleiben gefangen
Die schöne neue Welt des Private Credit zeigt erste tiefe Risse. Der alternative Vermögensverwalter Blue Owl Capital hat seine geplante Fusion zweier Kreditfonds im Wert von fast 20 Milliarden Dollar überraschend abgesagt – ein Paukenschlag, der die gesamte Branche erschüttert. Während CEO Craig Packer noch beschwichtigt, es gebe hier "keinen Notfall", sitzen Anleger auf massiven Buchverlusten fest und können ihr Kapital nicht abziehen.
Gefangene Anleger und Papierverluste
Was sich hier abspielt, ist ein Lehrstück über die Schattenseiten des boomenden Private-Credit-Marktes. Blue Owl hatte angekündigt, seinen 1,8 Milliarden Dollar schweren nicht-börsennotierten Business Development Company (BDC) mit dem 17,6 Milliarden Dollar großen börsennotierten Pendant zu verschmelzen. Doch die Rechnung ging nicht auf: Die Aktien des börsennotierten Vehikels sind in diesem Jahr um satte 22 Prozent eingebrochen.
Für Anleger des nicht-börsennotierten Fonds bedeutet das konkret: Sie hätten bei einem Abschluss zu aktuellen Kursen Papierverluste von bis zu 20 Prozent hinnehmen müssen. Noch bitterer: Sie können ihr Kapital weiterhin nicht abziehen. Die Rücknahmesperre bleibt bestehen, frühestens im ersten Quartal 2026 – vorbehaltlich der Zustimmung des Verwaltungsrats – sollen wieder Rücknahmen möglich sein.
Die Branche unter Druck
Der Kollaps der Blue-Owl-Fusion ist nur die Spitze des Eisbergs. Goldman Sachs warnte bereits, dass die BDC-ETFs keinerlei substanzielle Erholung zeigen und eine "eklatante Diskrepanz zum Rest des Kreditkomplexes" darstellen. Die Befürchtungen über die Qualität der Vermögenswerte, die Auswahl der Manager und das geringere Ertragspotenzial nach den Zinssenkungen haben die Branche in eine Abwärtsspirale gestürzt.
"Während wir weiterhin glauben, dass die Kombination von OBDC und OBDC II langfristig erheblichen Wert für die Aktionäre schaffen könnte, verfolgen wir die Fusion angesichts der aktuellen Marktbedingungen nicht weiter", so CEO Packer in einer bemerkenswert defensiven Stellungnahme.
Private Credit als schwächstes Glied im KI-Wettrüsten
Die Probleme im Private-Credit-Sektor könnten weitreichende Folgen haben. Morgan Stanley warnte kürzlich eindringlich, dass die Kreditmärkte eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der KI-getriebenen Technologiediffusion spielen werden. Von allen verfügbaren Kreditquellen ist Private Credit mit Abstand die größte – und gleichzeitig die schwächste.
Die Ironie der Geschichte: Private Credit sollte eigentlich die Lösung für die Finanzierungsprobleme der Wirtschaft sein. Stattdessen entwickelt sich der Sektor selbst zum Problem. Wenn die USA im globalen KI-Wettrüsten mit China mithalten wollen, müssen sie eine Finanzierungslücke von über einer Billion Dollar schließen. Dass ausgerechnet Private Credit dabei das schwächste Glied in der Kette ist, könnte sich als verhängnisvoll erweisen.
Die nächste Rettungsaktion wartet schon
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Staat einspringen muss. Wenn der Schmerz im Sektor unerträgliche Ausmaße annimmt – und der Zusammenbruch der Blue-Owl-Fusion ist nur eine weitere Kakerlake in der Kohlenmine –, werden wieder einmal Billionen an Steuergeldern zur "Rettung" bereitgestellt werden müssen. Nicht morgen, aber wenn es darauf ankommt, das KI-Wettrüsten nicht zu verlieren.
Die Parallelen zur Finanzkrise 2008 sind unübersehbar: Wieder einmal haben sich Finanzakteure in einem unregulierten Schattenmarkt verzockt, wieder einmal sitzen Anleger in der Falle, und wieder einmal wird am Ende der Steuerzahler die Rechnung bezahlen müssen. Während CEO Packer noch behauptet, es gebe "keinen Notfall", bereitet sich die Branche bereits auf das Schlimmste vor.
Die wahre Frage ist nicht, ob Private Credit gerettet werden muss, sondern wann – und zu welchem Preis für die Allgemeinheit.
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