
Putins Öldilemma: Opec-Entscheidung trifft Russlands Kriegskasse empfindlich
Die jüngste Entscheidung des Ölkartells Opec plus, die Fördermengen deutlich zu erhöhen, könnte sich als schwerer Schlag für Wladimir Putins Kriegsfinanzierung erweisen. Während das Kartell von "stabilen globalen Wirtschaftsaussichten" spricht, droht Russland ein massiver Einbruch seiner wichtigsten Einnahmequelle. Die Ironie der Geschichte: Moskau gehört selbst zum erweiterten Kreis der Opec plus – und wird nun von den eigenen Verbündeten in die Zange genommen.
Ölflut bedroht Russlands Staatshaushalt
Ab August will die Opec plus täglich 548.000 Barrel mehr fördern – deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Was für Verbraucher weltweit eine Entlastung bedeuten könnte, entwickelt sich für den Kreml zu einem veritablen Albtraum. Denn mehr Öl auf dem Weltmarkt bedeutet fallende Preise, und fallende Preise bedeuten für Russland: weniger Geld für Putins Kriegsmaschinerie.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 30 und 50 Prozent seines Staatsbudgets hat Russland in den vergangenen Jahren durch Öl- und Gasexporte finanziert. Der Energiesektor macht etwa 20 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts aus. Ohne diese Einnahmen wäre Putins Regime schlichtweg nicht überlebensfähig.
Dramatische Einbrüche bereits sichtbar
Schon jetzt zeigen sich die Risse im russischen Wirtschaftsgefüge. Das staatliche Statistikamt Rosstat vermeldete im Juni einen Einbruch der Profite aus Öl- und Gasverkäufen um satte 50 Prozent. Die heimischen Raffinerien kämpfen mit sinkender Rentabilität. Für die Budgetplanung 2025 hatte Moskau noch mit einem Ölpreis von 70 US-Dollar pro Barrel kalkuliert – eine Rechnung, die sich als zu optimistisch erweisen dürfte.
Interner Opec-Konflikt verschärft Russlands Lage
Hinter der Fördererhöhung steckt nicht nur wirtschaftliches Kalkül, sondern auch ein schwelender Konflikt innerhalb der Opec plus. Saudi-Arabien will offenbar Druck auf Kasachstan ausüben, das mehr Öl fördert als vereinbart. Die ausländischen Unternehmen, die dort die Förderung übernehmen, scheren sich wenig um Regierungsvorgaben. Diese interne Auseinandersetzung könnte Russland teuer zu stehen kommen.
Die Internationale Energieagentur berichtet bereits, dass russisches Öl im ersten Quartal 2025 auf durchschnittlich 63 Dollar pro Barrel gefallen sei – deutlich unter den Erwartungen des Kremls. Die Bank of Finland prognostiziert bei anhaltend niedrigen Preisen ein Haushaltsdefizit von umgerechnet 54,5 Milliarden Euro für die Jahre 2025 und 2026. Das entspräche 2,3 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts – ein Loch, das sich nicht so einfach stopfen lässt.
Der Griff in die Notreserven
In seiner Verzweiflung greift der Kreml verstärkt auf den National Wealth Fund zurück. Zwischen dem 7. Juli und dem 6. August will die russische Zentralbank täglich 105,5 Millionen Euro aus diesem Fonds abziehen und verkaufen. Ein klares Zeichen dafür, wie ernst die Lage ist. Der Fonds, eigentlich als Puffer für schlechte Zeiten gedacht, wird nun zur Dauermelkkuh degradiert.
Westliche Sanktionen verschärfen das Dilemma
Als wäre die Opec-Entscheidung nicht schon Schlag genug, machen es die westlichen Sanktionen Russland zusätzlich schwer, sein Öl überhaupt loszuwerden. Die EU und die USA haben ihre Märkte für russisches Öl geschlossen, und Sekundärsanktionen bedrohen Drittländer, die als Abnehmer einspringen könnten.
Putins Antwort darauf: eine dubiose Schattenflotte, die mit verschiedenen Verschleierungstaktiken versucht, russisches Öl an den Sanktionen vorbei zu schmuggeln. Doch auch diese Schiffe geraten zunehmend ins Visier westlicher Strafmaßnahmen. Die Schlinge zieht sich zu.
"Die unabhängige Verifizierung des genauen Öl-Outputs von Russland sei schwierig, weil Moskau offizielle Zahlen unter Geheimhaltung gestellt hat."
Diese Geheimniskrämerei spricht Bände. Wer nichts zu verbergen hat, muss seine Produktionszahlen nicht verstecken. Beobachter sind nun auf Schätzungen anhand von Schiffsexporten und Raffinerieauslastungen angewiesen – keine solide Basis für verlässliche Prognosen.
Ein Teufelskreis ohne Ausweg?
Die Situation erinnert an ein Kartenhaus, das in sich zusammenzufallen droht. Russland braucht hohe Ölpreise, um seinen Krieg zu finanzieren. Die Opec plus flutet den Markt und drückt die Preise. Die westlichen Sanktionen erschweren den Verkauf. Und die eigenen Produktionszahlen bleiben ein Staatsgeheimnis.
Für Putin wird es eng. Sehr eng. Die Zeiten, in denen sprudelnde Öleinnahmen alle Probleme überdeckten, neigen sich dem Ende zu. Was bleibt, ist ein Regime, das sich verzweifelt an seine schwindenden Einnahmequellen klammert, während die wirtschaftliche Realität unerbittlich zuschlägt.
In dieser Gemengelage zeigt sich einmal mehr: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten in unsicheren Zeiten einen verlässlichen Wertanker. Während Öl-abhängige Volkswirtschaften unter Preisschwankungen leiden, bewahren Edelmetalle ihren inneren Wert – unabhängig von geopolitischen Verwerfungen oder Kartellentscheidungen.

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