
Skandalöse Verschleppung: Corona-Impfstoff-Sicherheitsbericht lässt seit über vier Jahren auf sich warten
Es ist ein Armutszeugnis für die deutsche Gesundheitspolitik: Mehr als vier Jahre nach dem Start der Corona-Impfkampagne liegt die versprochene umfassende Sicherheitsanalyse zu den COVID-19-Impfstoffen noch immer nicht vor. Während Millionen Deutsche dem Impfversprechen der Regierung vertrauten, scheint das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bei der Aufarbeitung möglicher Risiken auf der Bremse zu stehen.
Daten vorhanden, Analyse verschleppt
Besonders brisant: Die erforderlichen Daten von rund 72 Millionen Versicherten der Kassenärztlichen Vereinigungen liegen dem PEI nach eigenen Angaben bereits seit Ende März 2025 vollständig vor. Doch statt Transparenz zu schaffen, hüllt sich die Behörde in Schweigen. Auf konkrete Nachfragen, wann die Sicherheitsanalyse endlich veröffentlicht werde, konnte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums keine verbindliche Antwort geben. Man habe doch regelmäßig zur Impfsicherheit Stellung genommen, lautete die ausweichende Standardantwort.
Diese Hinhaltetaktik wirft unweigerlich die Frage auf: Was soll hier vertuscht werden? Warum benötigt eine Behörde, die während der Pandemie im Rekordtempo Impfstoffe zuließ, plötzlich Jahre für eine simple Datenauswertung?
Der Fall Schöfbeck: Unbequeme Wahrheiten führten zur Kündigung
Dass kritische Stimmen zur Impfsicherheit systematisch mundtot gemacht wurden, zeigt der erschütternde Fall von Andreas Schöfbeck. Der ehemalige Chef der Betriebskrankenkasse ProVita wagte es 2022, auf erhebliche Diskrepanzen zwischen den offiziellen PEI-Zahlen und der Realität hinzuweisen. Seine Analyse der Krankenkassendaten offenbarte Erschreckendes: Bei 10,9 Millionen Versicherten traten innerhalb von nur zweieinhalb Quartalen mehr als 216.000 ärztlich behandelte Impfnebenwirkungen auf.
Hochgerechnet auf ganz Deutschland würde dies über 2,5 Millionen Fälle bedeuten – eine Zahl, die die damals vom PEI gemeldeten 244.000 schweren Verdachtsfälle bei weitem übersteigt. Schöfbecks Belohnung für diese unbequeme Wahrheit? Er wurde noch vor seinem geplanten Gespräch mit dem PEI fristlos entlassen – ohne jegliche Erklärung. Ein Schelm, wer dabei an politischen Druck denkt.
Systematische Untererfassung bestätigt
Dass Schöfbeck kein Verschwörungstheoretiker war, bestätigte sogar das Bundesverwaltungsgericht Leipzig im Juni 2022. Im Zusammenhang mit der umstrittenen Soldaten-Impfpflicht stellte das Gericht offiziell fest, dass eine Untererfassung von Impfnebenwirkungen vorliege. Doch statt diese alarmierenden Erkenntnisse zum Anlass für eine gründliche Aufarbeitung zu nehmen, versandete die Debatte im politischen Tagesgeschäft.
Der Virchowbund bezeichnete Schöfbecks fundierte Auswertung damals als "kompletten Unfug" – eine Reaktion, die mehr über die Verbandsinteressen als über wissenschaftliche Redlichkeit aussagt. Während die Ärztefunktionäre reflexartig die Impfkampagne verteidigten, blieben die Sorgen und Nöte der Betroffenen ungehört.
Ein Muster politischen Versagens
Die verschleppte Sicherheitsanalyse fügt sich nahtlos in das Bild einer Politik ein, die während der Corona-Zeit mehr auf Propaganda als auf wissenschaftliche Evidenz setzte. Kritiker wurden diffamiert, abweichende Meinungen unterdrückt, und nun, da die Aufarbeitung anstünde, herrscht betretenes Schweigen. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz scheint wenig Interesse daran zu haben, die Versäumnisse ihrer Vorgänger aufzuarbeiten.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier bewusst Zeit geschunden wird. Je länger die Veröffentlichung der Sicherheitsanalyse hinausgezögert wird, desto mehr gerät das Thema in Vergessenheit. Doch die Bürger haben ein Recht auf Transparenz – gerade bei einem medizinischen Eingriff, zu dem Millionen mehr oder weniger gedrängt wurden.
Die Weigerung, nach über vier Jahren endlich reinen Tisch zu machen, ist nicht nur ein Vertrauensbruch gegenüber den Bürgern. Sie nährt auch berechtigte Zweifel an der Integrität unserer Gesundheitsbehörden. In Zeiten, in denen das Vertrauen in staatliche Institutionen ohnehin erschüttert ist, wäre Transparenz das Gebot der Stunde. Stattdessen erleben wir eine Mischung aus Arroganz und Verschleierungstaktik, die eines demokratischen Rechtsstaates unwürdig ist.
Die Frage bleibt: Was haben PEI und Bundesgesundheitsministerium zu verbergen? Und wie lange wollen sie die deutsche Öffentlichkeit noch hinhalten? Die Antworten darauf sind wir den Millionen geimpften Bürgern schuldig – insbesondere jenen, die unter möglichen Nebenwirkungen leiden und bis heute keine angemessene Anerkennung erfahren haben.
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