
Trump-Diplomatie triumphiert im Kaukasus – Europa bleibt wieder nur Zaungast
Während die Große Koalition in Berlin noch ihre Koalitionsverträge sortiert und Brüssel in gewohnter Trägheit verharrt, schreibt Donald Trump im fernen Kaukasus Geschichte. Der US-Präsident steht kurz davor, einen historischen Friedensschluss zwischen Armenien und Aserbaidschan zu vermitteln – und sichert sich nebenbei einen strategischen Zugang zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Europa? Schaut wie so oft tatenlos zu, während andere die geopolitischen Karten neu mischen.
Die „Trump Route" – Ein Meisterstück amerikanischer Machtpolitik
Was sich da gerade in Washington anbahnt, ist mehr als nur ein bilateraler Friedensvertrag. Es ist ein geopolitischer Coup erster Güte. Die sogenannte „Trump Route for International Peace and Prosperity" – allein der Name zeugt von der typisch amerikanischen Mischung aus Größenwahn und Geschäftssinn – soll den strategisch wichtigen Zangezur-Korridor zwischen Aserbaidschan und seiner Exklave Nachitschewan unter US-Kontrolle stellen.
Man muss es Trump lassen: Während europäische Diplomaten noch über die richtige Formulierung von Resolutionen debattieren, schafft er Fakten. Die USA übernehmen nicht nur die Entwicklung und Kontrolle dieser kritischen Transitstrecke, sie verankern damit ihre Präsenz dauerhaft in einer Region, die bisher zwischen russischem Druck und iranischer Einflussnahme zerrieben wurde. Das ist Realpolitik, wie sie im Lehrbuch steht – entschlossen, kreativ und ohne Rücksicht auf diplomatische Befindlichkeiten.
Frankreichs fatale Einseitigkeit rächt sich bitter
Dass Europa bei diesem geopolitischen Schachspiel nur die Rolle des stillen Beobachters einnimmt, hat durchaus hausgemachte Gründe. Allen voran Frankreich, das sich in den vergangenen Jahren mit geradezu missionarischem Eifer als Schutzpatron Armeniens gerierte. Diese einseitige Parteinahme – geboren aus einer Mischung von historischer Nostalgie und postkolonialen Reflexen – hat Europas Glaubwürdigkeit als ehrlicher Makler in der Region nachhaltig zerstört.
„Wer sich als neutraler Vermittler präsentieren will, kann nicht gleichzeitig offen Partei ergreifen. Diese simple Wahrheit scheint in Paris niemand verstanden zu haben."
Die Quittung folgt nun auf dem Fuße: Aserbaidschan, das sich nach dem militärischen Sieg in Karabach 2023 ohnehin in einer Position der Stärke befindet, wendet sich konsequent den USA zu. Präsident Ilham Alijew sucht die Partnerschaft mit Washington – und findet dort offene Türen. Europa hingegen hat sich durch seine Einseitigkeit selbst ins Abseits manövriert.
Russlands Abstieg und Irans verzweifelte Manöver
Für Moskau ist diese Entwicklung ein Desaster historischen Ausmaßes. Der Kreml, der den Südkaukasus jahrzehntelang als exklusive Einflusszone betrachtete, muss hilflos zusehen, wie sein Imperium Stück für Stück zerbröckelt. Der Abschuss eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs durch eine russische Rakete im Dezember 2024 war dabei nur der letzte Sargnagel für Russlands Reputation in der Region.
Auch der Iran versucht verzweifelt, seinen schwindenden Einfluss zu retten. Die Entsendung von Mehdi Sobhani als Botschafter nach Jerewan – ein Mann, der zuvor das Assad-Regime in Syrien unterstützte und als Vertreter der Revolutionsgarden gilt – zeigt die Nervosität Teherans. Doch gegen die geballte Macht amerikanischer Wirtschaftsinteressen und Sicherheitsgarantien wirken solche Manöver wie Rückzugsgefechte einer untergehenden Regionalmacht.
Europas vertane Chancen und späte Einsichten
Was bleibt Europa in dieser neuen Ordnung? Die bittere Erkenntnis, dass man wieder einmal zu spät kommt. Während Washington handelt, verfasst Brüssel Papiere. Während Trump Transitkorridore plant, diskutiert die EU über Beobachtermissionen. Es ist das alte Lied europäischer Außenpolitik: viel Rhetorik, wenig Substanz.
Dabei lägen die Chancen auf der Hand. Der Südkaukasus dürstet nach Investitionen, Partnerschaften und Sicherheitskooperationen. Aserbaidschan präsentiert sich explizit als prowestlicher Akteur, der mit Moskau gebrochen hat und neue Allianzen sucht. Armenien wiederum ringt um eine Neuorientierung zwischen westlichen Ambitionen und den Fesseln seiner sowjetischen Vergangenheit.
Was jetzt zu tun wäre – wenn Europa denn wollte
Ein strategisches Südkaukasus-Konzept müsste her, das über symbolische Gesten hinausgeht. Ein „EU-Kaukasus-Pakt" nach dem Vorbild des Westbalkans könnte Infrastrukturprojekte, Energiepartnerschaften und Sicherheitskooperationen bündeln. Doch dafür bräuchte es politischen Willen – eine Mangelware im überbürokratisierten Brüssel.
Auch müsste Europa endlich klare Kante zeigen: Wer sich dem Westen zuwenden will, kann nicht gleichzeitig iranische Revolutionsgarden hofieren oder russische Militärbasen beherbergen. Die 5000 russischen Soldaten im armenischen Gyumri sind ein Anachronismus, der mit westlicher Orientierung unvereinbar ist. Hier wäre diplomatischer Druck gefragt – doch der würde Mut erfordern.
Die neue Weltordnung entsteht ohne Europa
Der Friedensschluss zwischen Armenien und Aserbaidschan markiert mehr als nur das Ende eines regionalen Konflikts. Er symbolisiert eine neue Ära der Geopolitik, in der entschlossenes Handeln über zaghaftes Zögern triumphiert. Trump mag vieles sein – subtil ist er nicht. Aber er versteht, dass Macht sich nicht in Resolutionen, sondern in konkreten Projekten manifestiert.
Die „Trump Route" wird kommen, mit oder ohne Europa. Die Frage ist nur, ob der alte Kontinent weiterhin die Rolle des ewigen Kommentators spielen will oder endlich selbst zum Akteur wird. Die Zeit drängt, denn im geopolitischen Vakuum herrscht bekanntlich nicht lange Leere – es wird gefüllt von jenen, die zu handeln wissen.
Für Anleger zeigt diese Entwicklung einmal mehr: In Zeiten geopolitischer Umbrüche sind physische Edelmetalle wie Gold und Silber ein unverzichtbarer Stabilitätsanker. Während sich die Machtzentren der Welt verschieben und neue Allianzen entstehen, bieten sie Schutz vor den Unwägbarkeiten einer sich neu ordnenden Welt. Als Beimischung in einem breit gestreuten Portfolio sind sie heute wichtiger denn je.

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