
Trumps Zoll-Hammer trifft Europa: Die neue Weltordnung des Protektionismus
Die Würfel sind gefallen. Um Punkt Mitternacht Washingtoner Zeit – 6 Uhr morgens in Deutschland – verkündete Donald Trump triumphierend auf seiner Social-Media-Plattform: „Es ist Mitternacht! Milliarden Dollar an Zöllen fließen nun in die USA!" Was sich wie eine Siegesmeldung liest, könnte sich als Pyrrhussieg erweisen. Die globale Handelsordnung, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr.
Das Ende einer Ära
Mit einem Federstrich hat der 47. US-Präsident das multilaterale Handelssystem beerdigt, das über Jahrzehnte für Wohlstand und Wachstum gesorgt hatte. Die neuen Strafzölle treffen praktisch jeden Handelspartner der USA – ein beispielloser Akt wirtschaftlicher Aggression, der die Welt in eine neue Ära des Protektionismus katapultiert.
Ted Murphy, renommierter Handelsexperte der Kanzlei Sidley Austin in Washington, bringt es auf den Punkt: „Diese Zölle haben alles durcheinandergebracht. Wir erleben die Geburt einer neuen Handelsordnung – und das Ende der alten." Selbst gestandene Fachleute zeigen sich überfordert von der schieren Komplexität der Maßnahmen. Chad Bown vom Peterson Institute for International Economics gesteht ein: „Selbst für absolute Handelsexperten ist die Komplexität dieser Maßnahmen schlicht irre."
Europa zahlt die Zeche
Die Europäische Union konnte in letzter Minute ein Rahmenabkommen aushandeln – wenn man es denn so nennen möchte. Ein pauschaler Importzoll von 15 Prozent auf die meisten EU-Waren, einschließlich Autos und Pharmazeutika, ist das Ergebnis. Was als diplomatischer Erfolg verkauft wird, ist in Wahrheit eine Kapitulation vor Trumps Erpressungspolitik.
Bundeskanzler Friedrich Merz warnte bereits vor „erheblichen Schäden" für die deutsche Wirtschaft. Eine Untertreibung, wenn man bedenkt, dass Deutschland als Exportnation besonders hart getroffen wird. Die ohnehin schwächelnde deutsche Wirtschaft, gebeutelt von hausgemachten Problemen durch jahrelange Fehlpolitik, erhält nun den nächsten Schlag.
Die globale Zoll-Hierarchie
Während Europa mit 15 Prozent noch glimpflich davonkommt, trifft es andere Länder deutlich härter. Indien muss mit bis zu 50 Prozent rechnen, sollte es weiterhin russisches Öl importieren – eine kaum verhüllte geopolitische Erpressung. Brasilien wird ebenfalls mit dem Höchstsatz von 50 Prozent belegt, während die Schweiz mit 39 Prozent zur Kasse gebeten wird. Kanada, einst enger Verbündeter, sieht sich mit 35 Prozent konfrontiert.
Insgesamt sind 39 Länder plus die gesamte EU von einem 15-Prozent-Zoll betroffen, weitere 21 Staaten zahlen zwischen 16 und 40 Prozent. Die exportorientierten Volkswirtschaften Südostasiens gelten als besonders hart getroffen – ein Schlag ins Gesicht für Länder, die jahrzehntelang auf freien Handel gesetzt hatten.
Der Tech-Krieg eskaliert
Als wäre das nicht genug, kündigte Trump parallel einen 100-Prozent-Zoll auf ausländische Computerchips an. Apple reagierte prompt mit der Ankündigung eines 100-Milliarden-Dollar-Investitionsprogramms – ein Kniefall vor dem Protektionismus, der zeigt, wie sehr sich die Machtverhältnisse verschoben haben.
Smartphones, Medikamente und Güter mit US-Ursprungsanteilen über 20 Prozent bleiben vorerst verschont – ein schwacher Trost angesichts der Tatsache, dass weitere Maßnahmen bereits angekündigt sind. Die Unsicherheit lähmt Investitionen und zerstört gewachsene Lieferketten.
Die wahren Verlierer
Während Trump von „Milliarden Dollar an Zöllen" schwärmt, die in die USA fließen würden, verschweigt er die unbequeme Wahrheit: Zölle zahlen nicht die exportierenden Länder, sondern die amerikanischen Importeure – und damit letztlich die US-Verbraucher. Die Inflation, die man gerade mühsam unter Kontrolle gebracht hatte, dürfte wieder anziehen.
Für Deutschland und Europa bedeuten die Zölle eine weitere Belastung in ohnehin schwierigen Zeiten. Die deutsche Wirtschaft, bereits geschwächt durch ideologiegetriebene Energiepolitik und überbordende Bürokratie, muss nun auch noch mit amerikanischem Protektionismus kämpfen. Die Große Koalition unter Merz steht vor gewaltigen Herausforderungen.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Was wir erleben, ist nicht weniger als eine tektonische Verschiebung in der Weltwirtschaft. Das Prinzip der „Reziprozität", wie Trump es nennt, ist nichts anderes als das Recht des Stärkeren. Wer glaubt, dass andere Länder tatenlos zusehen werden, irrt gewaltig. Vergeltungszölle sind nur eine Frage der Zeit.
Die neue Handelsordnung, die Trump proklamiert, ist in Wahrheit eine Unordnung – ein Rückfall in die dunklen Zeiten des Protektionismus der 1930er Jahre. Damals endete der Handelskrieg in einer Weltwirtschaftskrise. Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich, wie Mark Twain einst sagte.
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Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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