
Drohnenabwehr: Deutschland rüstet auf - Dobrindt fordert Verzahnung von Polizei und Militär
Die Bedrohung durch Drohnen nimmt zu, und Deutschland reagiert. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) drängt auf eine umfassende Aufrüstung der Abwehrsysteme und will das Thema bei der kommenden Innenministerkonferenz im Dezember in Bremen zur Priorität machen. Seine Forderung: Die polizeilichen und militärischen Drohnenabwehrkapazitäten müssten verzahnt werden.
Technologisches Wettrüsten im Gange
"Wir befinden uns in einem technologischen Wettrüsten zwischen Drohnenbedrohungen und Drohnenabwehr - im hybriden wie im militärischen Bereich", warnte Dobrindt gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Diese Einschätzung spiegelt die veränderte Sicherheitslage wider, in der unbemannte Flugsysteme zunehmend zur Gefahr werden können.
Die Dringlichkeit des Themas zeigt sich darin, dass der Minister bereits konkrete Schritte ankündigt: "Auf der nächsten Innenministerkonferenz platzieren wir das Thema prominent auf der Tagesordnung." Die Konferenz, die vom 3. bis 5. Dezember 2025 in Bremen stattfindet, soll zum Wendepunkt in der deutschen Drohnenabwehrstrategie werden.
Klare Ziele für eine neue Sicherheitsarchitektur
Dobrindts Agenda ist ambitioniert. Er formuliert drei zentrale Ziele: Erstens sollen die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern gebündelt werden. Zweitens müssten neue Abwehrfähigkeiten entwickelt werden. Und drittens - das ist der entscheidende Punkt - soll die polizeiliche und militärische Drohnenabwehr verzahnt werden.
Diese Verzahnung stellt einen Paradigmenwechsel dar. Traditionell sind in Deutschland die Zuständigkeiten von Polizei und Militär strikt getrennt. Die neue Bedrohungslage durch Drohnen scheint jedoch eine Aufweichung dieser Trennung zu erfordern.
Historischer Kontext und internationale Entwicklungen
Die Entwicklung überrascht nicht. Spätestens seit dem Ukraine-Krieg ist die militärische und zivile Bedeutung von Drohnen offensichtlich geworden. Kleine, kostengünstige Drohnen können erheblichen Schaden anrichten und sind schwer abzuwehren. Was auf den Schlachtfeldern der Ukraine begann, könnte auch zur Bedrohung für kritische Infrastruktur in Deutschland werden.
Andere Länder haben bereits reagiert. Israel verfügt über ausgeklügelte Drohnenabwehrsysteme, die USA investieren Milliarden in entsprechende Technologien. Deutschland hinkt hier hinterher - ein Zustand, den Dobrindt offenbar ändern will.
Technische Herausforderungen der Drohnenabwehr
Die Abwehr von Drohnen ist technisch komplex. Kleine Drohnen sind schwer zu orten, können sich schnell bewegen und sind oft aus Kunststoff gefertigt, was die Radardetektion erschwert. Mögliche Abwehrsysteme reichen von Störsendern über Laserwaffen bis hin zu speziellen Abfangdrohnen.
Die Verzahnung von polizeilicher und militärischer Expertise könnte hier Synergien schaffen. Während das Militär über fortgeschrittene Detektions- und Abwehrsysteme verfügt, hat die Polizei Erfahrung im Schutz ziviler Veranstaltungen und kritischer Infrastruktur.
Rechtliche und gesellschaftliche Implikationen
Die geplante Verzahnung wirft jedoch auch Fragen auf. Die strikte Trennung von Polizei und Militär hat in Deutschland historische Gründe und ist im Grundgesetz verankert. Eine zu enge Zusammenarbeit könnte diese bewährten Prinzipien aufweichen.
Zudem stellt sich die Frage nach dem Datenschutz. Drohnenabwehrsysteme müssen den Luftraum überwachen, was zwangsläufig auch die Erfassung ziviler Drohnen bedeutet. Hier müssen klare rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Die Initiative Dobrindts zeigt, dass die neue Große Koalition unter Friedrich Merz die Sicherheitspolitik ernst nimmt. Nach Jahren der Vernachlässigung unter der Ampel-Regierung scheint nun ein Umdenken stattzufinden. Ob die ambitionierten Pläne jedoch umgesetzt werden können, wird sich zeigen. Die Innenministerkonferenz im Dezember wird ein erster Gradmesser sein.
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