
Iran weist US-Gesprächsangebot brüsk zurück und verweigert UN-Inspektoren den Zutritt
Die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen erreichen einen neuen Höhepunkt. Teheran hat nicht nur das von US-Präsident Trump angekündigte Treffen für nächste Woche kategorisch abgelehnt, sondern auch beschlossen, jegliche Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einzustellen. Ein Schachzug, der die ohnehin fragile Sicherheitslage im Nahen Osten weiter destabilisiert.
Schwere Schäden nach israelisch-amerikanischen Angriffen
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi räumte in einem Fernsehinterview ein, dass die Schäden an den Atomanlagen seines Landes "ernst" seien. Die Angriffe erfolgten während des zwölftägigen Krieges mit Israel sowie durch einen von Trump angeordneten B-2-Bombereinsatz am vergangenen Wochenende. Experten der iranischen Atomenergiebehörde würden derzeit eine detaillierte Schadensbewertung durchführen, so Araghchi weiter.
Besonders brisant: Der Iran fordert nun Schadensersatz von den USA und Israel. Diese Forderung habe man "als eines der wichtigsten Themen auf die diplomatische Agenda des Landes gesetzt", betonte der Außenminister. Eine Drohgebärde, die zeigt, wie verhärtet die Fronten mittlerweile sind.
Trumps voreiliges Versprechen platzt
Die Ablehnung der Gespräche durch Teheran straft Trump Lügen, der noch beim NATO-Gipfel in Den Haag vollmundig verkündet hatte: "Wir werden nächste Woche mit dem Iran sprechen." Seine anschließende Bemerkung, es sei ihm gleichgültig, ob es zu einer Vereinbarung komme oder nicht, da die iranischen Atomanlagen ohnehin "in Schutt und Asche" lägen, wirkt nun wie blanker Hohn.
"Ich habe gesagt, der Iran wird keine Atomwaffen haben. Nun, wir haben sie in die Luft gesprengt. Sie sind völlig zerstört", prahlte Trump vor Journalisten.
Doch genau diese Siegesgewissheit könnte sich als gefährlicher Trugschluss erweisen. IAEA-Chef Rafael Grossi äußerte erhebliche Zweifel an Trumps Darstellung. Er halte es für möglich, dass ein Großteil des hochangereicherten Urans die Angriffe überstanden habe, da Teheran es möglicherweise rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben könnte.
Europäische Geheimdienste widersprechen Trump
Noch deutlicher werden europäische Geheimdienstkreise. Laut vorläufigen Bewertungen, die der Financial Times vorliegen, sei der iranische Vorrat an hochangereichertem Uran "weitgehend intakt" geblieben. Eine Einschätzung, die Trumps martialische Rhetorik als das entlarvt, was sie vermutlich ist: heiße Luft.
Die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet: Wo befinden sich die 440 Kilogramm nahezu waffenfähiges hochangereichertes Uran? Das Pentagon schweigt dazu beharrlich - ein Schweigen, das Bände spricht.
Parlamentsbeschluss besiegelt Isolation
Als wäre die Lage nicht schon angespannt genug, verabschiedete das iranische Parlament ein "bindendes" Gesetz, das jegliche Zusammenarbeit mit der UN-Atomaufsichtsbehörde stoppt. Ein Schritt, der die internationale Gemeinschaft vor vollendete Tatsachen stellt und jede Hoffnung auf Transparenz zunichtemacht.
Araghchi stellte klar, dass man noch prüfe, ob Gespräche mit den USA überhaupt im Interesse des Iran lägen. Man verhandle grundsätzlich nicht unter Zwang - eine deutliche Absage an Trumps Cowboy-Diplomatie.
Die gefährliche Spirale dreht sich weiter
Was bleibt, ist ein diplomatisches Desaster. Trump hat mit seiner Prahlerei und seinen unilateralen Militäraktionen jede Verhandlungsbasis zerstört. Der Iran zieht sich in die Isolation zurück und entzieht sich internationaler Kontrolle. Europa steht hilflos daneben und muss zusehen, wie die Situation eskaliert.
Die Weigerung Teherans, mit Washington zu verhandeln oder UN-Inspektoren ins Land zu lassen, ist mehr als nur diplomatischer Trotz. Es ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer in einer Region, die bereits am Rande des Abgrunds steht. Während Trump sich seiner vermeintlichen Erfolge rühmt, könnte der Iran im Verborgenen längst an Plan B arbeiten. Die Geschichte lehrt uns: Unterschätze niemals einen in die Ecke gedrängten Gegner.
Die deutsche Bundesregierung schweigt derweil zu diesem brisanten Thema - ein Schweigen, das angesichts der möglichen Konsequenzen für Europa unverantwortlich erscheint. Wieder einmal zeigt sich: In Zeiten globaler Krisen braucht es starke Führung, keine ideologiegetriebene Außenpolitik.
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