
Nach Blutbad von Graz: Österreich zieht endlich Konsequenzen beim Waffenrecht
Die schrecklichen Bilder aus Graz haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Ein 21-jähriger Amokläufer richtete am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule ein Blutbad an, tötete neun Jugendliche und eine Lehrerin, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nun reagiert die österreichische Regierung mit einer überfälligen Verschärfung des Waffenrechts – ein Schritt, der zeigt, wie fahrlässig der bisherige Umgang mit Schusswaffen in unserem Nachbarland war.
Endlich handelt die Politik – aber reicht das?
Bundeskanzler Christian Stocker kündigte an, das Mindestalter für den Erwerb besonders gefährlicher Waffen von 21 auf 25 Jahre anzuheben. Die sogenannte Abkühlphase zwischen Kauf und Aushändigung werde von drei Tagen auf vier Wochen verlängert. Das klingt nach vernünftigen Maßnahmen, wirft aber die Frage auf: Warum erst jetzt? Warum mussten erst zehn Menschen sterben, bevor die Politik aus ihrem Dornröschenschlaf erwachte?
Besonders brisant: Die österreichische Armee hatte den späteren Täter bereits als psychisch instabil eingestuft und ausgemustert. Diese Information erreichte jedoch nie die Waffenbehörden. Ein fatales Versagen der Behördenkommunikation, das Leben kostete. Immerhin soll künftig ein Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich werden – eine Selbstverständlichkeit, die längst hätte existieren müssen.
Die Schwachstellen bleiben bestehen
Während die angekündigten Maßnahmen durchaus zu begrüßen sind, bleiben erhebliche Lücken im System. So können Schrotflinten weiterhin ab 18 Jahren erworben werden. Auch für Jäger ändere sich nichts, heißt es aus Wien. Man fragt sich unwillkürlich: Ist eine Schrotflinte etwa weniger gefährlich als andere Waffen? Die Halbherzigkeit dieser Reform ist offensichtlich.
Vizekanzler Andreas Babler verkündete vollmundig: "Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen." Ein frommer Wunsch, der an der Realität scheitern dürfte. Denn wer definiert, wer "gefährlich" ist? Und wie will man verhindern, dass sich Menschen erst nach dem Waffenerwerb radikalisieren?
Prävention statt nur Reaktion
Immerhin zeigt die österreichische Regierung Ansätze eines ganzheitlichen Denkens. Die Zahl der Schulpsychologen soll in den nächsten drei Jahren verdoppelt werden. "Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein", erklärte Stocker. Ein richtiger Ansatz, der jedoch die Frage aufwirft: Warum war psychologische Betreuung an Schulen bisher die Ausnahme?
Die Polizeipräsenz an Schulen werde bis zum Schuljahresende erhöht, kündigte Außenministerin Beate Meinl-Reisinger an. Eine temporäre Maßnahme, die eher der Beruhigung der Bevölkerung dient als einer nachhaltigen Lösung. Ein Entschädigungsfonds von 20 Millionen Euro für Hinterbliebene und die betroffene Schule mag finanziell helfen, kann aber verlorene Leben nicht zurückbringen.
Ein Weckruf für ganz Europa
Der Fall Graz sollte auch in Deutschland als Warnung verstanden werden. Die Ermittlungen ergaben, dass der Täter ein großer Bewunderer von Amokschützen war – ein Phänomen, das durch soziale Medien und die Glorifizierung von Gewalt in bestimmten Online-Subkulturen befeuert wird. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig traditionelle Werte wie Respekt, Verantwortung und ein stabiles soziales Umfeld sind.
Während in Deutschland die Ampel-Koalition zerbrach und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz noch ihre Prioritäten sortiert, zeigt Österreich zumindest den Willen zum Handeln. Ob die Maßnahmen ausreichen werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Der leichtfertige Umgang mit Waffen in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spannungen und psychischer Belastungen ist ein Spiel mit dem Feuer.
Die Tragödie von Graz mahnt uns alle: Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss aktiv geschützt und verteidigt werden. In einer Zeit, in der die Kriminalität europaweit zunimmt und gesellschaftliche Konflikte sich verschärfen, braucht es entschlossenes Handeln – nicht nur in Österreich.
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