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Kettner Edelmetalle
11.12.2025
06:23 Uhr

Rüstungsboom statt Stahlkrise: Wie sich die TKMS-Abspaltung als Goldgriff erweist

Während der Mutterkonzern Thyssenkrupp weiter in der Krise steckt und mit roten Zahlen kämpft, zeigt die frisch abgespaltene Marinesparte TKMS, wie erfolgreiches Wirtschaften aussieht. Die Kieler Werftenschmiede präsentiert Rekordzahlen, die selbst optimistische Beobachter überraschen dürften. Mit einem Auftragsbestand von satten 18,2 Milliarden Euro hat das Unternehmen mehr Bestellungen in den Büchern als jemals zuvor unter dem Dach des kriselnden Stahlriesen.

Versechsfachung der Neuaufträge – Europa rüstet auf

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Geschäftsjahr 2024/2025 konnte TKMS neue Bestellungen im Wert von 8,8 Milliarden Euro verbuchen – eine Versechsfachung gegenüber dem Vorjahr. Diese beeindruckende Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer veränderten geopolitischen Großwetterlage. Endlich scheinen europäische Regierungen zu begreifen, dass Verteidigungsfähigkeit keine Selbstverständlichkeit ist.

Besonders bemerkenswert sind die Großaufträge: Vier neue U-Boote im deutsch-norwegischen 212CD-Programm, die Modernisierung der sechs deutschen U-Boote vom Typ 212A sowie Exportgeschäfte nach Singapur. Dazu kommt der prestigeträchtige Auftrag für das neue Forschungsschiff Polarstern. Diese Projekte zeigen, dass deutsche Ingenieurskunst im Marineschiffbau nach wie vor Weltspitze ist – wenn man sie denn lässt.

Solide Zahlen trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Mit einem Umsatz von 2,2 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 108 Millionen Euro beweist TKMS, dass traditionelle deutsche Industrieunternehmen durchaus profitabel wirtschaften können. Die U-Boot-Sparte trägt dabei mit rund der Hälfte zum Gesamtumsatz bei, während die Elektroniksparte Atlas Elektronik mit einem Plus von 19 Prozent auf 701 Millionen Euro besonders dynamisch wächst.

Die Abspaltung vom kriselnden Mutterkonzern erweist sich als Befreiungsschlag. Während Thyssenkrupp mit grünen Träumereien und Sanierungskosten kämpft, konzentriert sich TKMS auf das, was es am besten kann: hochmoderne Marineschiffe bauen.

Thyssenkrupp: Ein Konzern im freien Fall

Der Kontrast zum Mutterkonzern könnte kaum größer sein. Thyssenkrupp meldet einen Umsatzrückgang von sechs Prozent auf 32,8 Milliarden Euro. Zwar weist die Bilanz einen Gewinn von 532 Millionen Euro aus, doch dieser beruht hauptsächlich auf Sondereffekten wie Anteilsverkäufen. Die operative Realität sieht düster aus: Für das kommende Geschäftsjahr erwartet der Konzern einen Verlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro.

Die Gründe für diese Misere sind hausgemacht. Während TKMS von realen Sicherheitsbedürfnissen profitiert, versenkt Thyssenkrupp Milliarden in die sogenannte "grüne Transformation" der Stahlproduktion. Ein Unterfangen, das nicht nur wirtschaftlich fragwürdig ist, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland weiter untergräbt. Die hohen Energiekosten, verschärft durch die verfehlte Energiepolitik der vergangenen Jahre, tun ihr Übriges.

Lehren aus einer erfolgreichen Trennung

Die TKMS-Erfolgsgeschichte zeigt exemplarisch, was möglich ist, wenn sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und nicht ideologischen Vorgaben folgen müssen. Während der Mutterkonzern in grünen Fantasien versinkt und dabei Arbeitsplätze und Wohlstand vernichtet, beweist die Marinesparte, dass deutsche Ingenieurskunst nach wie vor gefragt ist – wenn sie sich auf reale Bedürfnisse konzentriert.

Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet ein Rüstungsunternehmen in diesen Zeiten floriert. Nach Jahren der Vernachlässigung der Bundeswehr und naiver Friedensdividenden-Träumerei kehrt endlich wieder Realismus in die Verteidigungspolitik ein. TKMS profitiert davon, dass europäische Staaten ihre Sicherheit nicht länger als gegeben hinnehmen.

Die Abspaltung von TKMS sollte auch anderen Konzernen als Vorbild dienen. Statt sich in immer neuen Umstrukturierungen und ideologisch motivierten Transformationsprojekten zu verlieren, täten viele Unternehmen gut daran, sich auf das zu besinnen, was sie können. Die deutsche Industrie braucht keine grünen Experimente, sondern Rahmenbedingungen, die erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen. TKMS zeigt, dass dies auch heute noch möglich ist – trotz aller politischen Widrigkeiten.

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