
Saudi-Arabiens Kronprinz könnte US-Atomindustrie milliardenschweren Auftrieb verschaffen
Wenn der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS) am 18. November das Weiße Haus besucht, könnte er der amerikanischen Nuklearindustrie ein gewaltiges Geschenk mitbringen. Nach über einem Jahrzehnt zäher Verhandlungen scheint das lang erwartete Atomabkommen zwischen den USA und Saudi-Arabien endlich in greifbare Nähe zu rücken – und mit ihm milliardenschwere Aufträge für US-Unternehmen.
Ein Abkommen mit weitreichenden Folgen
Das sogenannte "123-Abkommen", benannt nach dem entsprechenden Paragraphen des US-Atomgesetzes, würde den Transfer amerikanischer Nukleartechnologie, Materialien und Expertise nach Saudi-Arabien ermöglichen. Für Riad wäre dies der Startschuss für ein ambitioniertes Atomprogramm, das mindestens zwei große Druckwasserreaktoren am Persischen Golf vorsieht.
Die neu gegründete Duwayhin Nuclear Energy Company (DNEC) hat bereits im Mai 2022 einen Antrag für eine Standortlizenz bei der saudischen Atomaufsichtsbehörde eingereicht. Das geplante Duwaiheen-Kernkraftwerk soll eine Anfangskapazität von 2,8 Gigawatt haben – eine Leistung, die verdächtig genau der zweier koreanischer AP-1400-Reaktoren entspricht, wie sie bereits in den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen.
Strategisches Warten auf Washington
Die Ausschreibung für die beiden Duwaiheen-Anlagen wurde bereits 2022 gestartet, doch die Fristen wurden immer wieder verschoben. Ursprünglich sollten die Gebote im April 2024 eingehen, doch bis heute steht eine Entscheidung aus. Beobachter vermuten, dass die Saudis bewusst auf die Unterzeichnung des 123-Abkommens warten, um amerikanischen Unternehmen die Teilnahme zu ermöglichen und gleichzeitig das Wohlwollen Washingtons zu sichern.
Sollten Präsident Trump und MBS tatsächlich eine Einigung erzielen, könnte dies einen wahren Goldregen für US-Firmen bedeuten. Anders als beim Atomprogramm der VAE, wo der koreanische Konzern KEPCO den Löwenanteil abräumte und amerikanische Unternehmen wie Westinghouse und Holtec nur Brosamen abbekamen, könnten diesmal die Amerikaner das große Geschäft machen.
Die potenziellen Gewinner
Westinghouse, im Besitz von Brookfield und Cameco, steht mit seinem AP1000-Design bereit, den Markt zu dominieren. Mit Rückendeckung aus dem Weißen Haus könnte das Unternehmen KEPCO ausstechen und das Drehbuch umschreiben. Koreanische Nachrichtenagenturen berichteten bereits im vergangenen Monat, dass US-Beamte Druck auf Seoul ausüben, damit KEPCO sich beim saudischen Programm mit einer Nebenrolle begnügt.
Bechtel, der amerikanische Bauriese, der seit den 1940er Jahren in Saudi-Arabien tätig ist, gilt als weiterer heißer Kandidat. Das Unternehmen genießt das Vertrauen des Königreichs und wird von manchen als "Dream Team" für die Entwicklung amerikanischer Nuklearprojekte in Saudi-Arabien bezeichnet.
Auch Holtec und das aufstrebende Unternehmen X-energy könnten profitieren. Letzteres hat durch seinen Vorsitzenden Kam Ghaffarian, der 2023 zwei saudische Astronauten ins All schickte – darunter die erste saudische Astronautin –, bereits Sympathiepunkte gesammelt.
Geopolitische Schachzüge und wirtschaftliche Interessen
Die Implikationen reichen weit über einzelne Unternehmensgewinne hinaus. Für die USA bedeutet ein Abkommen nicht nur Marktanteile in einer Region, die bis 2030 etwa 20 Gigawatt Atomstrom anstrebt, sondern auch die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze im eigenen Land. Saudi-Arabien wiederum erhofft sich Technologietransfer, lokale Wertschöpfung und größere Energieunabhängigkeit. Durch die Reduzierung des heimischen Ölverbrauchs um bis zu 30 Prozent könnte mehr Öl exportiert werden – ein lukratives Geschäft.
Doch die Risiken bleiben bestehen. Jahrelang haben Meinungsverschiedenheiten über saudische Anreicherungswünsche und Brennstoffkreislauf-Ambitionen den Fortschritt gebremst. Auch der US-Kongress könnte, obwohl nicht zur Zustimmung verpflichtet, das Abkommen verzögern oder blockieren.
Ein Wendepunkt für die Branche?
Mit dem bevorstehenden Besuch von MBS rückt eine Entscheidung näher, die die globale Nuklearindustrie nachhaltig prägen könnte. Ein erfolgreiches Abkommen würde nicht nur die Orderbücher amerikanischer Atomfirmen füllen, sondern auch die geopolitische Landkarte der Energieversorgung neu zeichnen.
Während die Welt gespannt auf den 18. November blickt, zeichnet sich ab: Die Verbindung von saudischem Kapital und amerikanischer Technologie könnte eine neue Ära der Kernenergie einläuten – mit weitreichenden Folgen für Rohstoffmärkte, Energiesicherheit und die globale Machtbalance. In einer Zeit, in der Deutschland seine Kernkraftwerke abschaltet und auf wackelige erneuerbare Energien setzt, zeigt sich einmal mehr, wie andere Nationen pragmatisch und zukunftsorientiert handeln.
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