
Trump demütigt Biden mit Automaten-Foto: Neuer Tiefpunkt im Weißen Haus
Die politische Schlammschlacht in Washington erreicht einen neuen Höhepunkt der Geschmacklosigkeit. Donald Trump, der seit Januar wieder als 47. US-Präsident im Amt ist, hat sich eine besonders perfide Art der Demütigung seines Vorgängers Joe Biden einfallen lassen. In der neu gestalteten Präsidentengalerie des Weißen Hauses prangt anstelle von Bidens offiziellem Porträt nun das Foto eines Unterschriftenautomaten.
Symbolpolitik der besonderen Art
Was auf den ersten Blick wie ein schlechter Scherz wirkt, offenbart bei genauerer Betrachtung die ganze Bitterkeit des politischen Klimas in den Vereinigten Staaten. Trump, der Biden während des gesamten Wahlkampfs als "sleepy Joe" oder "crooked Joe" verhöhnte, setzt seine Kampagne der systematischen Herabwürdigung nun auch nach seinem Amtsantritt fort. Die Botschaft könnte deutlicher nicht sein: Hier habe nicht Biden regiert, sondern eine Maschine.
Der neue "Walk of Fame" im Säulengang zum Oval Office zeigt das Automaten-Bild strategisch platziert zwischen zwei Trump-Porträts aus seiner ersten und zweiten Amtszeit. Eine Inszenierung, die an Narzissmus kaum zu überbieten ist und gleichzeitig die Frage aufwirft, ob dies noch die Würde des höchsten Amtes im Staate wahrt.
Die Unterschriftenautomaten-Verschwörung
Trump unterstellt Biden und seinem Umfeld seit Monaten, gegen Ende der Amtszeit einen Unterschriftenautomaten genutzt zu haben, um offizielle Dokumente zu unterzeichnen. Der Vorwurf: Biden sei zu gebrechlich gewesen, um das Präsidentenamt auszuüben. Was Trump als einen der größten "Skandale" der US-Geschichte bezeichnet, entbehrt jedoch jeglicher Beweise.
"Ob bestimmte Personen sich verschworen haben, die Öffentlichkeit über Bidens Geisteszustand zu belügen"
Mit diesen Worten ordnete Trump bereits Anfang Juni eine Untersuchung gegen Bidens Umfeld an. Eine Hexenjagd, die mehr über Trumps eigene Obsessionen aussagt als über die tatsächlichen Umstände der Biden-Administration.
Der Verfall politischer Kultur
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als der Zusammenbruch jeglicher politischer Etikette. Während in Deutschland trotz aller Differenzen zwischen den Parteien noch ein gewisser Respekt vor dem Amt herrscht, zeigt Trump einmal mehr, dass ihm jedes Mittel recht ist, um seine Gegner zu diskreditieren.
Die Tatsache, dass bei Biden im Mai ein aggressiver Prostatakrebs diagnostiziert wurde, macht Trumps Verhalten umso verwerflicher. Anstatt einem kranken Mann mit Respekt zu begegnen, nutzt Trump dessen gesundheitliche Schwäche für billige politische Punktgewinne.
Lehren für Deutschland
Der Blick über den Atlantik sollte uns eine Warnung sein. Wenn politische Gegner nicht mehr als Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, sondern als zu vernichtende Feinde betrachtet werden, ist die Demokratie in Gefahr. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag ihre Schwächen haben, doch immerhin wahrt sie noch die Grundregeln des politischen Anstands.
Trump hingegen zeigt, wohin es führt, wenn Populismus und persönliche Eitelkeit über Staatsräson und Würde triumphieren. Seine zweite Amtszeit, die mit massiven Zollerhöhungen und innenpolitischen Verwerfungen begann, verspricht noch weitere Tiefpunkte zu erreichen.
Die Ironie der Geschichte: Während Trump seinen Vorgänger als geistig umnachtet darstellt, protestieren über fünf Millionen Amerikaner in mehr als 2100 Städten gegen seine Politik. Wer hier wirklich den Kontakt zur Realität verloren hat, dürfte offensichtlich sein.
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