
Trump und Kanada: Handelsabkommen in greifbarer Nähe – doch zu welchem Preis?
Während die G7-Führer sich im kanadischen Alberta zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen versammeln, verkündete US-Präsident Donald Trump optimistisch, dass ein Handelsabkommen mit Kanada innerhalb von Tagen oder Wochen erreichbar sei. Diese Aussage tätigte er nach einem bilateralen Treffen mit Premierminister Mark Carney am Morgen des 16. Juni in Kananaskis.
Die Frage, die sich unweigerlich aufdrängt: Wird Kanada erneut vor der amerikanischen Verhandlungsmacht einknicken? Trump, der sich selbst als "Zoll-Person" bezeichnet, machte unmissverständlich klar, dass seine Handelspolitik auf einem simplen Prinzip beruhe: "Es ist einfach, es ist präzise, und es geht sehr schnell." Diese direkte Art steht im krassen Gegensatz zu Carneys "komplexeren Ideen", die Trump zwar als "auch sehr gut" bezeichnete, aber deren Praktikabilität offensichtlich anzweifelte.
Die Zollkeule als Verhandlungsinstrument
Die Trump-Administration hat bereits ihre Bereitschaft demonstriert, Zölle als politisches Druckmittel einzusetzen. Mit massiven Zollerhöhungen von 20% auf EU-Importe, 34% auf China und 25% auf Mexiko und Kanada hat Trump ein klares Signal gesetzt: Amerika zuerst, koste es, was es wolle. Besonders pikant ist die Verdopplung der Zölle auf Stahl und Aluminium auf 50%, die Trump Anfang Juni durchsetzte.
Kanadas Handelsminister Dominic LeBlanc gab unumwunden zu, dass die Verhandlungen nicht schnell genug voranschreiten würden. "Unsere Hoffnung war, dass wir vor der Ankunft des Präsidenten in Alberta mehr Fortschritte gemacht hätten. Wir haben diesen Sweet Spot nicht getroffen", gestand er gegenüber Global News ein. Diese Aussage offenbart die schwache Verhandlungsposition Kanadas.
Carneys verzweifelte Charmeoffensive
In einem Akt, der fast schon an Unterwürfigkeit grenzt, pries Carney Trumps "persönliche Führung" in Bereichen wie Geopolitik, Wirtschaft und Technologie. Er betonte, dass die G7 "nichts ohne US-Führung" sei – eine Aussage, die zwar der Realität entspricht, aber auch Kanadas Abhängigkeit von seinem südlichen Nachbarn unterstreicht.
Interessanterweise suchte Carney gleichzeitig die Nähe zu anderen Partnern. Seine bilateralen Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, dem australischen Premierminister Anthony Albanese und anderen Führern zeigen den Versuch, Kanadas diplomatische Optionen zu diversifizieren. Besonders die Annäherung an Großbritannien, wobei Carney Kanada als das "europäischste der nicht-europäischen Länder" bezeichnete, wirkt wie ein verzweifelter Versuch, sich aus der amerikanischen Umklammerung zu lösen.
Die wahren Kosten der Unterwerfung
Um Trump zu besänftigen, kündigte Carney an, dass Kanada noch in diesem Jahr die NATO-Verteidigungsausgaben-Richtlinie von 2% des BIP erfüllen werde – Jahre früher als ursprünglich geplant. Zudem führte die liberale Regierung hastig ein Gesetz im Parlament ein, das die Grenzsicherheit durch erweiterte Befugnisse für Sicherheitsbehörden und verschärfte Einwanderungsregeln verstärken soll.
"Ich bin schon immer eine Zoll-Person gewesen, weil es einfach, präzise und schnell ist" – Donald Trump
Diese vorauseilenden Zugeständnisse zeigen, wie sehr Kanada unter Druck steht. Trump hat das Land erfolgreich in die Defensive gedrängt, indem er Zölle mit Bedenken über Grenzsicherheit und Drogenhandel verknüpfte. Die kanadische Regierung reagiert nun mit Maßnahmen, die ihre eigene Souveränität untergraben könnten.
Ein Abkommen um jeden Preis?
Während Trump selbstbewusst von einem möglichen Abkommen innerhalb von Tagen oder Wochen spricht, bleibt die Frage: Zu welchen Bedingungen? Die Geschichte zeigt, dass Trump-Deals oft einseitig zu Gunsten Amerikas ausfallen. Das USMCA-Abkommen, das NAFTA ersetzte, war bereits ein Sieg für die amerikanische Verhandlungsführung.
Die Tatsache, dass Trump von hochrangigen Beamten wie Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer begleitet wird, zeigt die Ernsthaftigkeit der amerikanischen Verhandlungsposition. Diese geballte Expertise steht Carneys "komplexeren Ideen" gegenüber – ein ungleiches Duell.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Kanada erneut den amerikanischen Forderungen nachgibt oder ob es gelingt, ein ausgewogenes Abkommen zu erreichen. Die Zeichen stehen jedoch auf Sturm für die kanadische Verhandlungsposition. In einer Zeit, in der über 5 Millionen Menschen in 2100 amerikanischen Städten gegen Trumps Politik protestieren, scheint der Präsident entschlossen, seine "America First"-Agenda international durchzusetzen – koste es die Handelspartner, was es wolle.
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