
Venedig presst Touristen aus: Zehn Euro für einen Spaziergang durch die Lagunenstadt
Die Geldmaschine Venedig läuft auf Hochtouren. Was einst als temporäres Experiment verkauft wurde, entpuppt sich nun als dauerhafte Abzocke: Ab 2026 müssen Tagestouristen an sage und schreibe 60 Tagen zwischen April und Juli zehn Euro blechen, nur um durch die historischen Gassen zu flanieren. Die Stadtverwaltung hat offenbar Gefallen daran gefunden, aus dem Weltkulturerbe einen kostenpflichtigen Freizeitpark zu machen.
Die schleichende Kommerzialisierung eines Weltkulturerbes
Was mit 29 Tagen begann, wurde auf 54 ausgeweitet und erreicht nun mit 60 Tagen einen neuen Höhepunkt der Geldgier. Der sogenannte "contributo di accesso" – ein euphemistischer Begriff für das, was man früher schlicht Wegelagerei nannte – soll angeblich den Massentourismus regulieren. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Über 720.000 Besucher registrierten sich brav und spülten 5,4 Millionen Euro in die Stadtkassen. Von einer abschreckenden Wirkung kann keine Rede sein.
Besonders perfide: Wer nicht mindestens drei Tage im Voraus bucht, zahlt den doppelten Preis. Ein spontaner Ausflug in die Lagunenstadt wird damit zum Luxus. Die Stadt, die einst für ihre Gastfreundschaft und Offenheit bekannt war, verwandelt sich in einen exklusiven Club für zahlungskräftige Touristen.
Ein Armutszeugnis für die Stadtpolitik
Die Einführung dieser Gebühr offenbart das komplette Versagen der Stadtpolitik. Anstatt nachhaltige Konzepte zu entwickeln, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der verbliebenen 50.000 Einwohner im historischen Zentrum verbessern, greift man zur simpelsten aller Lösungen: Kasse machen. Dass die Stadt mittlerweile mehr Hotelbetten als Einwohner hat, zeigt die dramatische Schieflage.
Die Kontrollen sind lasch, viele mogeln sich durch – ein Eingeständnis, dass selbst die Verantwortlichen nicht wirklich an ihr System glauben.
Was besonders bitter aufstößt: Die Gebühr trifft vor allem jene, die sich einen längeren Aufenthalt in der ohnehin teuren Stadt nicht leisten können. Familien, Rentner, Studenten – sie alle müssen nun für das Privileg zahlen, ein paar Stunden durch die Gassen zu schlendern. Währenddessen bleiben Kreuzfahrttouristen, die die Stadt in Massen überfluten und kaum Geld vor Ort lassen, weitgehend verschont.
Der Ausverkauf der europäischen Kultur
Venedig ist nur die Spitze des Eisbergs. Überall in Europa werden historische Städte zu Kulissen für den Massentourismus degradiert. Die Einheimischen werden verdrängt, die Authentizität geht verloren, und am Ende bleibt nur noch eine hohle Fassade für Instagram-Fotos. Diese Entwicklung ist symptomatisch für eine Politik, die kurzfristige Einnahmen über langfristige Nachhaltigkeit stellt.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, sich dieses Beispiel genau anzusehen. Denn auch in Deutschland drohen historische Innenstädte zu reinen Touristenattraktionen zu verkommen. Statt immer neue Gebühren und Abgaben zu erfinden, sollte man sich auf die Förderung eines sanften, nachhaltigen Tourismus konzentrieren, der sowohl Besuchern als auch Einheimischen zugutekommt.
Venedig zeigt, wohin es führt, wenn man die eigene Kultur und Geschichte zur Ware macht. Die Stadt, die einst als Perle der Adria galt, verkommt zum teuren Freilichtmuseum. Ein trauriges Schicksal für eine der schönsten Städte Europas – und eine Warnung an alle, die glauben, mit Eintrittsgeldern ließe sich der Massentourismus in den Griff bekommen.
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