
Vietnams Milliardenskandal: Wenn Korruption zur Staatsaffäre wird
Die vietnamesische Immobilienmanagerin Truong My Lan kann aufatmen – vorerst. Das gegen sie verhängte Todesurteil wurde in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Was auf den ersten Blick wie ein Akt der Gnade erscheint, offenbart bei genauerer Betrachtung die erschreckenden Dimensionen eines Finanzbetrugs, der selbst in der an Korruptionsskandalen nicht armen Geschichte Südostasiens seinesgleichen sucht.
Ein Betrug von historischem Ausmaß
Die Zahlen sind schwindelerregend: 11,1 Milliarden Euro soll die ehemalige Chefin der Immobilienfirma Van Thinh Phat durch manipulierte Transaktionen mit der Saigon Commercial Bank veruntreut haben. Eine Bank, die zu 90 Prozent ihrer eigenen Immobiliengruppe gehörte – ein Konstrukt, das bereits Fragen aufwirft. Der Gesamtschaden beläuft sich nach Angaben der vietnamesischen Staatsanwaltschaft sogar auf 25 Milliarden Euro. Um diese Dimension zu verdeutlichen: Das entspricht etwa sechs Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts Vietnams.
Man stelle sich vor, in Deutschland würde ein einzelner Unternehmer einen Betrug in Höhe von über 200 Milliarden Euro begehen – undenkbar? In Vietnam ist es Realität geworden. Während hierzulande bereits über vergleichsweise kleine Steuerverschwendungen durch die Ampel-Regierung heftig diskutiert wurde, zeigt dieser Fall, welche Ausmaße Korruption in anderen Teilen der Welt annehmen kann.
Die Abschaffung der Todesstrafe – ein Fortschritt?
Die vietnamesische Regierung hat kürzlich die Todesstrafe für acht Verbrechen abgeschafft, darunter Vermögensveruntreuung, Spionage, Bestechung und Putschversuche. Was westliche Beobachter als zivilisatorischen Fortschritt feiern mögen, wirft durchaus Fragen auf. Ist es wirklich ein Zeichen von Rechtsstaatlichkeit, wenn eine Milliardendiebin, die das Vermögen eines ganzen Landes geplündert hat, mit dem Leben davonkommt?
Die kommunistische Regierung Vietnams präsentiert sich gerne als entschlossener Kämpfer gegen Korruption. Seit 2021 wurden angeblich 1700 Verfahren gegen mehr als 4400 Menschen eingeleitet. Doch wenn die größte Betrügerin der Landesgeschichte letztendlich glimpflich davonkommt, stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit dieser Anti-Korruptions-Kampagne.
Ein Deal mit der Justiz
Besonders pikant ist das Angebot des Gerichts an Truong My Lan: Zahle drei Viertel des veruntreuten Vermögens zurück, und du entgehst der Hinrichtung. Nun, da die Todesstrafe ohnehin vom Tisch ist, könnte sie bei entsprechender "Kooperation" sogar mit einer weiteren Strafreduzierung rechnen. Ein Schelm, wer dabei an einen Deal denkt, der beiden Seiten nützt – der Betrügerin, die ihr Leben rettet, und dem Staat, der wenigstens einen Teil des gestohlenen Geldes zurückerhält.
"Ich habe Frau Lan heute Morgen darüber informiert und sie ist sehr froh", berichtete ihr Anwalt Giang Hong Thanh über die Umwandlung des Todesurteils.
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie "froh" jemand ist, der gerade dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Doch was ist mit den Millionen Vietnamesen, deren Steuergelder und Ersparnisse durch diesen gigantischen Betrug verschwunden sind? Ihre Freude dürfte sich in Grenzen halten.
Lehren für Deutschland?
Während in Vietnam Milliardäre mit dem Leben davonkommen, diskutiert man in Deutschland über Gendern, Klimaneutralität und neue Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro für ein "Sondervermögen". Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen – ein Versprechen, das schneller gebrochen wurde, als man "Infrastruktur-Sondervermögen" sagen kann.
Der vietnamesische Fall zeigt eindrücklich, wohin es führen kann, wenn Kontrollen versagen und einzelne Akteure zu viel Macht akkumulieren. In einer Zeit, in der auch in Deutschland die Kriminalität auf Rekordniveau steigt und das Vertrauen in staatliche Institutionen schwindet, sollte dieser Skandal als Warnung dienen.
Gold als sicherer Hafen
Angesichts solcher Finanzskandale und der weltweit steigenden Unsicherheit – von Trumps Zollpolitik über die Eskalation im Nahen Osten bis hin zur hausgemachten Inflation durch neue Schulden – wird die Bedeutung von physischen Edelmetallen als Vermögensschutz immer deutlicher. Während Papiergeld durch Betrug, Inflation oder politische Entscheidungen über Nacht wertlos werden kann, behält Gold seinen Wert. Es lässt sich nicht durch kreative Buchführung vermehren oder durch Computertricks stehlen.
Der Fall Truong My Lan mag in Vietnam stattgefunden haben, doch die Lehren daraus sind universal: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – und ein solides Investment in physische Werte ist am besten. In einer Welt, in der selbst Milliardenbetrug letztendlich folgenlos bleibt, sollte jeder Anleger über eine vernünftige Beimischung von Edelmetallen in seinem Portfolio nachdenken.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.
- Themen:
- #Immobilien
- #Gold
- #BIP