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05.08.2025
19:40 Uhr

Wenn Straßen zu Getreidefeldern werden: Der deutsche Erinnerungswahnsinn erreicht neue Tiefststände

Es klingt wie eine Satire aus dem Postillon, ist aber bittere Realität im Jahr 2025: Die schwäbische Gemeinde Gerlingen hat beschlossen, ihre neuen Straßen nicht mehr nach Menschen, sondern nach Getreidesorten zu benennen. Dinkelweg, Emmerstraße, Haferallee – so lauten künftig die Adressen in einem Neubaugebiet, das zum Mahnmal deutscher Geschichtsfeigheit geworden ist. Der Grund für diese groteske Entscheidung? Die panische Angst, womöglich eine historische Persönlichkeit zu ehren, die sich im Nachhinein als "problematisch" erweisen könnte.

Die Kapitulation vor der Cancel-Culture

Was sich in Gerlingen abspielt, ist nichts weniger als eine kulturpolitische Bankrotterklärung. Der Gemeinderat hat aus vorauseilender Unterwürfigkeit gegenüber den selbsternannten Tugendwächtern unserer Zeit beschlossen, das Erinnern gleich ganz einzustellen. Wer niemanden ehrt, so die perfide Logik, müsse später auch nichts umbenennen. Diese Haltung offenbart die ganze Erbärmlichkeit eines Zeitgeistes, der sich vor seiner eigenen Geschichte fürchtet wie ein Kind vor dem Schatten unter dem Bett.

Der kulturpolitische AfD-Fraktionssprecher im baden-württembergischen Landtag, Dr. Rainer Balzer, bringt es auf den Punkt: "Dieser Kotau zeigt, wohin eine überdrehte Cancel-Kultur führt: Man ehrt niemanden mehr, weil man Angst hat, morgen Abbitte leisten zu müssen. Das ist nicht umsichtig, das ist eine kulturpolitische Kapitulation." Wie recht er hat! Die Öffentlichkeit brauche Gesichter, keine Getreidearten, so Balzer weiter.

Wenn Verwaltungen zu Geschichtslöschern werden

Besonders perfide ist die Begründung des Gerlinger Bürgermeisters Dirk Oestringer: Man habe auf dem Gelände "Getreidereste" aus der Jungsteinzeit gefunden. Eine Erkenntnis von geradezu revolutionärer Bedeutung – schließlich dürfte es kaum ein Stück deutschen Bodens geben, auf dem unsere Vorfahren nicht irgendwann einmal Getreide angebaut haben. Welch ein Glück, dass die Jungsteinzeit noch keine problematischen Tweets abgesetzt hat!

Der Stadtarchivar Klaus Herrmann, der den sogenannten "Expertenrat" leitete, rechtfertigte die Entscheidung mit den Worten: "Die Bewertung einer Person kann sich auch nach Jahrzehnten noch ändern." Diese Aussage offenbart die ganze Misere unserer Zeit: Statt sich der Komplexität historischer Persönlichkeiten zu stellen, flüchtet man sich in die vermeintliche Sicherheit der Belanglosigkeit.

Die große Säuberung hat längst begonnen

Der Fall Gerlingen ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. In ganz Deutschland tobt längst ein Kulturkampf gegen die eigene Geschichte. In Heilbronn sollen sieben Straßen umbenannt werden, darunter solche, die nach dem Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann benannt sind. Der Grund? Eine angebliche "Nazi-Vergangenheit". Dass Hauptmann einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker war, spielt offenbar keine Rolle mehr.

Noch absurder wird es bei Felix Wankel, dem Erfinder des Wankelmotors: Der Mann wurde bereits 1932 aus der NSDAP ausgeschlossen und erhielt später zahlreiche Ehrungen. Heute soll sein Name aus dem Stadtbild getilgt werden. Es ist, als würde man die deutsche Geschichte durch einen ideologischen Fleischwolf drehen, aus dem am Ende nur noch ein geschmackloser Brei herauskommt.

700 Bürger als Kollateralschaden

Die praktischen Konsequenzen dieser Umbenennungswut sind verheerend: Allein in Heilbronn müssen rund 700 Anlieger ihre Adressen ändern. Das bedeutet neue Ausweise, Mitteilungen an Banken und Versicherungen, geänderte Geschäftspapiere – ein bürokratischer Albtraum, der Tausende von Arbeitsstunden und Steuergeldern verschlingt. Und wofür? Für die Befriedigung einer kleinen, aber lauten Minderheit von Geschichtsklitterern.

Selbst vor der Tierwelt macht der Säuberungswahn nicht halt: Die Mohrenlerche wurde zur "Schwarzsteppenlerche", die Hottentottenente zur "Pünktchenente". Man fragt sich, wann die ersten Forderungen kommen, den Schwarzwald umzubenennen – schließlich könnte sich ja jemand diskriminiert fühlen.

Die Selbstaufgabe des Bürgertums

Besonders bitter ist, dass sich diese Entwicklung nicht nur in linken Hochburgen abspielt. Gerlingen ist eine gutbürgerliche Gemeinde im Speckgürtel Stuttgarts. Wenn selbst hier die weiße Fahne vor der Cancel-Culture gehisst wird, dann zeigt das, wie tief die Selbstaufgabe bereits in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen ist.

Ironischerweise scheiterte in Gerlingen sogar der Versuch der Grünen, wenigstens Straßen nach bedeutenden Frauen zu benennen. Die grüne Stadträtin Monja Sales Prado kritisierte vergeblich, dass erneut die Chance vertan wurde, weibliche Persönlichkeiten zu würdigen. Doch selbst dieses genuin feministische Anliegen ging im allgemeinen Rückzug unter. Die Angst vor dem falschen Namen überstrahlte jede Hoffnung auf richtige Repräsentation.

Ein Land ohne Gesichter

Was hier geschieht, ist nichts weniger als eine anthropologische Kehrtwende. Der Mensch als Namensgeber wird für unzuverlässig befunden, moralisch instabil, ideologisch kontaminiert. Die Konsequenz: Der Mensch wird durch das Ding ersetzt. Biographien weichen der Botanik, Erinnerung wird zur Kalorienliste.

Diese Entwicklung folgt einem perfiden Dreischritt: Erst werden alte Namen wie Mohrenstraße oder Bismarckplatz entfernt. Dann verzichtet man aus Vorsicht gleich ganz auf Menschennamen. Schließlich ersetzt man Personen durch Pflanzen, Tiere oder abstrakte Begriffe wie "Toleranzplatz" oder "Platz der Vielfalt".

Der Weg zurück zur Vernunft

Was also ist zu tun? Es braucht dringend eine Rückbesinnung auf den Mut zur historischen Ambivalenz. Geschichte ist komplex, Menschen sind widersprüchlich – das auszuhalten, ist Zeichen einer reifen Gesellschaft. Stattdessen erleben wir eine infantile Flucht in die vermeintliche Sicherheit der Geschichtslosigkeit.

Es braucht Politiker und Bürger, die sich diesem Wahnsinn entgegenstellen. Die verstehen, dass Straßennamen mehr sind als bloße Orientierungshilfen – sie sind Ausdruck unserer kollektiven Identität, unserer Geschichte, unserer Werte. Wer diese aufgibt, gibt sich selbst auf.

Ein Land, das sich selbst vergisst, wird austauschbar. Ein Staat, der nur noch Dinge benennt, macht sich selbst zur Sache. Die Beispiele Gerlingen und Heilbronn stehen exemplarisch für einen postheroischen Zustand, in dem das Erinnern zur Lästigkeit und das Urteilen zur Gefahr geworden ist.

Doch Erinnerung braucht Mut. Und eine Gesellschaft braucht Gesichter, keine Getreidearten. Denn wer gar nicht mehr erinnert, dem ist nicht mehr zu helfen – weder durch Dinkel noch durch Denkmäler. Es ist höchste Zeit, dass wir uns unsere Geschichte zurückholen, bevor sie endgültig im Orkus der politischen Korrektheit verschwindet. Die Alternative ist eine gesichtslose Gesellschaft, die ihre Wurzeln verleugnet und damit ihre Zukunft verspielt.

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