
Chinas Griff nach Deutschlands Technikhandel: JD.com schluckt MediaMarktSaturn
Der deutsche Einzelhandel erlebt seinen nächsten Ausverkauf. Nach der Zustimmung des Kartellamts steht fest: MediaMarktSaturn, einer der größten Technikhändler Deutschlands, wandert in chinesische Hände. Der E-Commerce-Gigant JD.com übernimmt 57,1 Prozent der Anteile und wird damit Mehrheitseigner. Was als strategische Partnerschaft begann, endet nun in einer vollständigen Übernahme – ein weiteres Kapitel im schleichenden Ausverkauf deutscher Wirtschaftsperlen.
David gegen Goliath: Die Dimensionen des Deals
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während MediaMarktSaturn mit seinen 1000 Filialen und 55.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 22,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, spielt JD.com in einer völlig anderen Liga. Mit 159 Milliarden Dollar Umsatz, 600.000 Beschäftigten und 580 Millionen aktiven Kunden jährlich ist der chinesische Konzern ein wahrer Koloss. Zum Vergleich: Der Umsatz von JD.com entspricht etwa einem Drittel des gesamten deutschen Bundeshaushalts.
Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen werden. Die Düsseldorfer Ceconomy AG, bisheriger Mehrheitseigner, hat sich mit den Chinesen geeinigt. Wieder einmal zeigt sich: Deutsche Unternehmen werden zur Manövriermasse internationaler Konzerne, während die Politik tatenlos zusieht.
Hightech-Offensive aus Fernost
Ein Blick ins Pekinger Hauptquartier von JD.com offenbart, mit welcher Macht hier agiert wird. Im Daxing Distrikt erhebt sich ein architektonischer Koloss aus Glas und Stahl, der vor allem eines ausstrahlt: unbändige Energie und Expansionsdrang. Hier wird nicht nur gehandelt, hier wird die Zukunft des Einzelhandels neu definiert.
Besonders beeindruckend ist die Drohnenflotte des Unternehmens. Als weltweit erster Konzern setzt JD.com Lieferdrohnen in großem Stil ein. Die Modelle Y3 und V3 beliefern selbst entlegenste Regionen Chinas – zehn bis zwanzig Kilogramm Nutzlast, hundert Kilometer Reichweite, vollautomatische Navigation. Was in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist in China längst Realität.
Vom Hinterhof zum Weltkonzern
Die Geschichte von JD.com liest sich wie ein modernes Märchen. 1998 gründete der damals 25-jährige Liu Qiangdong sein erstes Geschäft – ein winziger Laden auf einem Pekinger Markt. Die nachgebaute Gründungsstätte im Firmenmuseum zeigt noch heute die Bastmatte, auf der der Jungunternehmer neben seinem Schreibtisch schlief. Heute wird sein Vermögen auf über 19 Milliarden Dollar geschätzt.
Der Durchbruch kam paradoxerweise mit einer Krise: Als 2003 die SARS-Epidemie Peking lahmlegte, musste Liu seine zwölf Läden schließen und verlagerte das Geschäft ins Internet. Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies.
Was erwartet deutsche Kunden?
Die Übernahme dürfte tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen. JD.com verfolgt eine sogenannte Omnichannel-Strategie, die Online- und Offline-Handel verschmelzen lässt. In Peking eröffnete kürzlich eine 70.000 Quadratmeter große JD-Mall – sieben Etagen Einkaufserlebnis mit AR-Anproben, E-Sports-Zentren und interaktiven Services.
Werden deutsche MediaMarkt-Filialen bald nach chinesischem Vorbild umgebaut? Die Zeichen stehen auf Veränderung. Sandy Ran Xu, Vorstandsvorsitzende von JD.com, kündigte bereits einen umfassenden Umbau an. Immerhin: Die Marken MediaMarkt und Saturn sollen erhalten bleiben, betriebsbedingte Kündigungen sind für drei Jahre ausgeschlossen.
Technologische Überlegenheit als Trumpfkarte
Für chinesische Hightech-Hersteller wie Xiaomi eröffnen sich neue Vertriebswege direkt zum deutschen Verbraucher. Deren technologische Überlegenheit zeigt sich nicht zuletzt am Aktienkurs: Xiaomi legte in den letzten zwölf Monaten um 200 Prozent zu. Während deutsche Unternehmen noch über Digitalisierung diskutieren, schaffen die Chinesen Fakten.
Die Übernahme ist symptomatisch für den Zustand der deutschen Wirtschaft. Während hierzulande über Gendern und Klimaneutralität debattiert wird, kaufen ausländische Investoren systematisch deutsche Traditionsunternehmen auf. Die Politik der Ampelregierung hat Deutschland wirtschaftlich geschwächt – nun ernten andere die Früchte.
Ein Weckruf für Deutschland
Der Deal sollte als Weckruf verstanden werden. Deutschland verliert zunehmend seine wirtschaftliche Souveränität. Statt innovative Technologien zu entwickeln und wettbewerbsfähige Strukturen zu schaffen, verstrickt sich die Politik in ideologische Grabenkämpfe. Die Quittung: Ausverkauf deutscher Wirtschaftsperlen an ausländische Investoren.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue Große Koalition unter Friedrich Merz endlich gegensteuert. Deutschland braucht eine Wirtschaftspolitik, die heimische Unternehmen stärkt statt schwächt. Sonst werden bald noch mehr deutsche Traditionsmarken unter ausländischer Flagge segeln.
Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um die Meinung unserer Redaktion. Wir betreiben keine Anlageberatung. Jeder Anleger muss selbst ausreichend recherchieren und ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Physische Edelmetalle können als sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung und als Beimischung eines breit gestreuten Anlageportfolios dienen.
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