
Merz-Regierung verschläft Milliarden-Chance: EU-Gelder für deutschen Klima-Sozialplan in Gefahr
Die neue Große Koalition unter Kanzler Friedrich Merz hat ihre erste große Bewährungsprobe krachend verfehlt. Während die EU-Kommission bereitwillig 5,3 Milliarden Euro für Deutschland bereithält, um die Bürger bei den kommenden Kostensteigerungen durch höhere CO₂-Preise zu unterstützen, versäumte die Bundesregierung die entscheidende Frist zur Einreichung des erforderlichen Klima-Sozialplans. Ein Versäumnis, das Millionen Deutsche teuer zu stehen kommen könnte.
Teures Erwachen: CO₂-Preis explodiert ab 2027
Ab 2027 wird das Heizen mit Öl und Gas für deutsche Haushalte zur Kostenfalle. Das neue EU-Emissionshandelssystem ETS II treibt die Preise für fossile Brennstoffe in schwindelerregende Höhen. Schon heute zahlen Verbraucher durch den CO₂-Preis von 55 Euro pro Tonne etwa 15,7 Cent mehr pro Liter Benzin. Doch das ist erst der Anfang einer Preisspirale, die vor allem einkommensschwache Haushalte in existenzielle Nöte stürzen könnte.
Die EU hatte vorausschauend einen Klima-Sozialfonds geschaffen, der genau diese sozialen Härten abfedern sollte. Doch während andere Mitgliedstaaten ihre Hausaufgaben machten, ließ die Merz-Regierung die entscheidende Frist am 30. Juni verstreichen. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums bestätigte kleinlaut, dass Deutschland seine Vorschläge erst "zeitnah" einreichen werde. Ob Brüssel diese verspäteten Bemühungen noch berücksichtigt, steht in den Sternen.
Eigentor mit Ansage: Warnungen wurden ignoriert
Besonders bitter: Die Warnsignale waren unüberhörbar. Bereits im April mahnte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann eindringlich: "Wer jetzt zögert, gefährdet die soziale Balance beim Klimaschutz." Seine prophetischen Worte verhallten offenbar ungehört in den Berliner Regierungsbüros. Nun droht genau das Szenario, vor dem Hermann warnte: Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit pendeln müssen und wenig verdienen, werden ohne staatliche Unterstützung im Regen stehen gelassen.
"Wenn der Bund die Frist reißt, ist aber offen, was mit dem Geld für den Klima-Sozialplan passiert"
Diese Warnung Hermanns könnte sich als schmerzhafte Realität erweisen. Die 5,3 Milliarden Euro, die für den Zeitraum 2026 bis 2032 vorgesehen waren, könnten nun anderen EU-Staaten zugutekommen, die ihre Pläne rechtzeitig eingereicht haben. Deutschland sollte ursprünglich mit 1,77 Milliarden Euro kofinanzieren - Geld, das nun möglicherweise verpufft.
Klimapolitik als Kostentreiber: Die Rechnung zahlt der Bürger
Die verpasste Frist offenbart ein grundsätzliches Problem der deutschen Klimapolitik: Während Brüssel immer neue Belastungen für die Bürger ersinnt, versagt die Bundesregierung bei der Umsetzung von Entlastungsmaßnahmen. Der CO₂-Preis, der Autofahren und Heizen kontinuierlich verteuert, trifft vor allem jene, die keine Alternative haben. Wer im ländlichen Raum lebt und auf das Auto angewiesen ist, wer in einer schlecht gedämmten Mietwohnung wohnt und keinen Einfluss auf die Heizungsart hat - sie alle werden zur Kasse gebeten.
Die Ironie dabei: Der Klima-Sozialfonds sollte genau diese Menschen unterstützen. Er sollte Energiearmut bekämpfen und den Zugang zu emissionsarmer Mobilität erleichtern. Stattdessen droht nun eine weitere Verschärfung der sozialen Spaltung. Während wohlhabende Haushalte sich Wärmepumpen und Elektroautos leisten können, müssen Normalverdiener die steigenden Kosten für fossile Brennstoffe schultern - ohne die versprochene Unterstützung aus Brüssel.
Versagen auf ganzer Linie: Was nun?
Das Versäumnis der Merz-Regierung wirft Fragen auf. Wie konnte eine so wichtige Frist verpasst werden? War es Inkompetenz, Überforderung oder schlicht Desinteresse? Die Tatsache, dass man nun hastig "Vorschläge für mögliche Förderprogramme" zusammenschustert, deutet auf mangelnde Vorbereitung hin. Dabei war die Frist seit langem bekannt.
Für Millionen Deutsche könnte dieses Versagen teuer werden. Ohne die EU-Milliarden fehlen die Mittel, um die sozialen Härten der Klimapolitik abzufedern. Die Energiewende, die ohnehin schon zu den höchsten Strompreisen Europas geführt hat, droht zur sozialen Zeitbombe zu werden. Und während die Politik von "Klimagerechtigkeit" schwadroniert, zahlen die Bürger die Zeche - diesmal sogar doppelt, weil die verfügbaren Entlastungen verschlafen wurden.
Die verpasste Frist ist mehr als ein administratives Versehen. Sie ist ein Symptom für eine Politik, die große Ziele verkündet, aber bei der praktischen Umsetzung versagt. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Bürger, die zwischen steigenden Kosten und ausbleibenden Hilfen zerrieben werden. In Zeiten, in denen jeder Euro zählt, hat die Bundesregierung Milliarden liegen lassen. Ein Armutszeugnis für die neue Große Koalition.