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06.12.2025
20:49 Uhr

Obama-Beamter wegen Geldwäsche für mexikanisches Drogenkartell angeklagt

Ein hochrangiger ehemaliger Beamter der amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde DEA, der während der Obama-Administration zum stellvertretenden Leiter der Finanzoperationen ernannt wurde, steht nun selbst auf der falschen Seite des Gesetzes. Paul Campo, der ironischerweise einst die Geldwäschebekämpfung des FBI beaufsichtigte, wurde am Freitag wegen Verschwörung zur Geldwäsche von zwölf Millionen Dollar für das berüchtigte Jalisco New Generation Cartel (CJNG) angeklagt.

Vom Jäger zum Gejagten

Die Anklage liest sich wie ein Drehbuch aus einem schlechten Krimi: Campo, der im Januar 2016 kurz vor Trumps Amtsantritt zurücktrat und noch immer über eine Sicherheitsfreigabe verfügt, soll bereits rund 750.000 Dollar für das Kartell gewaschen haben. Dabei nutzte er moderne Methoden und konvertierte Bargeld in Kryptowährungen. Doch das war offenbar nur der Anfang eines viel größeren Plans.

Am Donnerstag stürmten bewaffnete Bundesagenten Campos Haus in Oakton. Ein Bild, das man normalerweise von Razzien gegen Kriminelle kennt, nicht gegen ehemalige hochrangige Strafverfolger. Doch die Vorwürfe wiegen schwer: Nach 25 Jahren bei der DEA nutzte Campo seine Insider-Kenntnisse, um sich dem CJNG als wertvoller Verbündeter anzudienen.

Ein erschreckendes Angebot an das Kartell

Was Campo dem Kartell anbot, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Er versprach nicht nur Insiderinformationen über DEA-Operationen, sondern auch Hilfe beim Geldtransfer, Tipps zur Vermeidung von Entdeckung und sogar Beratung in Sachen Drogenlogistik. Ein Mann, der einst geschworen hatte, das Gesetz zu schützen, verkaufte nun sein Wissen an diejenigen, die er bekämpfen sollte.

"Willkommen beim verdammten Kartell!"

Diese Worte soll Robert Sensi, Campos Komplize, nach einer erfolgreichen Geldübergabe an einen verdeckten Ermittler gerichtet haben. Ein Satz, der die ganze Perversion dieser Geschichte auf den Punkt bringt.

Drohnen, Sprengstoff und Millionen-Deals

Ende 2024 begannen Campo und Sensi ihre Verschwörung mit einer Person, die sie für einen Kartell-Vertreter hielten, in Wahrheit aber ein verdeckter Regierungsagent war. Die Gespräche nahmen schnell eine beunruhigende Wendung: Sie diskutierten über den Einsatz von mit C-4-Sprengstoff beladenen Drohnen für CJNG-Operationen. Campo soll sogar erklärt haben, dass sechs Kilogramm C-4 ausreichen würden, um "das ganze verdammte..." - der Satz blieb unvollendet, aber die Implikation war klar.

Die beiden Männer präsentierten sich als Spezialisten, die in der Lage seien, beschlagnahmte Vermögenswerte zurückzuholen und Kartellgelder so in Kryptowährungen umzuwandeln, dass sie legitim erscheinen würden. Für ihre Dienste verlangten sie eine Provision von acht Prozent.

Eine Kaskade inszenierter Transaktionen

Anfang 2025 begann eine Serie von Scheingeschäften. Der verdeckte DEA-Agent lieferte mehrere Bargeldtranchen, die angeblich CJNG-Erlöse darstellten: zunächst 200.000 Dollar in Charlotte, North Carolina, dann weitere Überweisungen von insgesamt mehr als 187.000 Dollar. Campo und Sensi konvertierten die Gelder pflichtbewusst in Kryptowährungen und versicherten, für zukünftige Geldwäsche-Operationen bereit zu sein.

Die Staatsanwälte behaupten, die beiden Männer hätten wiederholt bekräftigt, sie könnten problemlos "Millionen" für das Kartell bewegen - durch Immobilientransaktionen, Prepaid-Karten und Krypto-Kanäle, die von US-Finanzinstitutionen nicht markiert würden.

Der Kokain-Deal: Der Gipfel der Korruption

Der schwerwiegendste Vorwurf betrifft den Drogenhandel selbst. Im Oktober 2025 informierte der verdeckte Agent Campo und Sensi, dass eine Lieferung von mehr als 220 Kilogramm Kokain bereits in die USA gelangt sei und bezahlt werden müsse. Die beiden stimmten bereitwillig zu, die Transaktion zu erleichtern. Campo soll dem Agenten versichert haben, dass das CJNG nach der Konvertierung und Rückgabe der Gelder "die Lieferung freigeben" und weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten würde.

Laut Anklageschrift sollten Campo, Sensi und ihre Mitverschwörer 30 Prozent der Erlöse - etwa 1,5 Millionen Dollar - für ihre Rolle im Kokain-Deal erhalten, plus eine zusätzliche Gebühr für die Konvertierung des Rests in Kryptowährung. Campo drängte den verdeckten Agenten angeblich, "das Produkt jetzt zu bewegen", was signalisierte, dass sie bereit waren, die Drogenpipeline zu operationalisieren.

Ein Verrat am höchsten Amt

Diese Geschichte wirft ein grelles Licht auf die Korruption in den höchsten Ebenen der amerikanischen Strafverfolgung. Ein Mann, der ein Vierteljahrhundert lang im Dienst der Drogenbekämpfung stand, verkaufte nicht nur sein Wissen, sondern auch seine Seele an genau die Kriminellen, die er einst bekämpfte. Dass er während der Obama-Administration in eine so hohe Position aufsteigen konnte und noch immer eine Sicherheitsfreigabe besitzt, wirft ernste Fragen über die Kontrollmechanismen in den US-Behörden auf.

Das CJNG wurde im Februar dieses Jahres als ausländische Terrororganisation eingestuft. Dass ein ehemaliger hochrangiger DEA-Beamter bereit war, mit einer solchen Organisation zusammenzuarbeiten, zeigt das erschreckende Ausmaß der Korruption. Während normale Bürger unter immer strengeren Überwachungsmaßnahmen leiden, nutzen diejenigen, die das System kennen, ihre Insider-Kenntnisse für kriminelle Zwecke.

Diese Enthüllungen sollten uns alle aufrütteln. Wenn selbst die obersten Hüter des Gesetzes käuflich sind, wem können wir dann noch vertrauen? Es ist höchste Zeit für eine gründliche Säuberung der Behörden und strengere Kontrollen für ehemalige Beamte mit sensiblem Wissen. Die Sicherheit unserer Gesellschaft hängt davon ab.

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