
Sozialstaat am Scheideweg: Wenn sich ehrliche Arbeit nicht mehr lohnt
Die Merz-Regierung steht vor einer Mammutaufgabe: Der deutsche Sozialstaat müsse dringend reformiert werden, ließ der Kanzler verlauten. "Nicht mehr finanzierbar" – diese zwei Worte bringen das Dilemma auf den Punkt. Doch während die Politik über Reformen diskutiert, erleben Millionen Bürger täglich die absurden Ungerechtigkeiten eines Systems, das fleißige Arbeitnehmer bestraft und Untätigkeit belohnt.
Der bittere Lohn der Arbeit
Stellen Sie sich vor: Eine Reinigungskraft steht morgens um fünf Uhr auf, schuftet acht Stunden lang und hat am Monatsende kaum mehr in der Tasche als jemand, der den ganzen Tag auf der Couch verbringt. Das ist keine Polemik, sondern bittere Realität im deutschen Sozialstaat. Wer vom Bürgergeld in die Arbeitswelt wechselt, erlebt oft sein blaues Wunder: Plötzlich fallen Wohngeld, kostenlose Kita-Plätze und andere Vergünstigungen weg. Der Nettolohn? Kaum höher als die vorherige Stütze.
Besonders perfide wird es bei Familien. Sozialexperten haben vorgerechnet: Steigt das Haushaltseinkommen einer vierköpfigen Familie durch einen zusätzlichen Job von 3.500 auf 5.500 Euro, bleibt unterm Strich oft nichts übrig. Die staatlichen Hilfen werden gestrichen, die Abgaben steigen – und die Familie fragt sich zu Recht: Wofür der ganze Stress?
Rentner als Verlierer des Systems
Die Ungerechtigkeit setzt sich im Alter fort. Ein Geringverdiener, der 45 Jahre lang brav seine Rentenbeiträge gezahlt hat, erhält im Ruhestand oft nur unwesentlich mehr als jemand, der nie einen Cent eingezahlt hat. Die Grundsicherung im Alter gleicht die Unterschiede aus – ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sein Leben lang gearbeitet hat. Die Botschaft des Systems könnte klarer nicht sein: Arbeit lohnt sich nicht, weder heute noch morgen.
Die Familienversicherung als Luxus für Gutverdiener
Ein weiteres Kuriosum offenbart sich bei der Krankenversicherung. Während eine Familie mit zwei Durchschnittsverdienern doppelt zur Kasse gebeten wird, kann sich der nicht arbeitende Partner eines Topverdieners kostenlos mitversichern lassen. Das Ergebnis: Die Gutverdienerfamilie zahlt unter Umständen weniger für ihre Krankenversicherung als die Familie, in der beide Partner arbeiten gehen. Eine Umverteilung von unten nach oben, die jeder Logik spottet.
"Arbeit muss sich wieder lohnen" – dieser Satz wird seit Jahrzehnten wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Passiert ist wenig.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat versprochen, diese Missstände anzugehen. Doch die bisherigen Ankündigungen lassen Zweifel aufkommen. Während man einerseits von notwendigen Einsparungen spricht, plant man andererseits ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur. Die Zeche werden wieder einmal die arbeitenden Menschen zahlen müssen – durch höhere Steuern und Abgaben.
Zeit für echte Reformen
Was Deutschland braucht, sind keine kosmetischen Korrekturen, sondern eine grundlegende Reform des Sozialstaats. Ein System, das Leistung belohnt statt bestraft. Ein System, das Menschen motiviert zu arbeiten, statt sie in die Abhängigkeit zu treiben. Die Beispiele zeigen: Es gibt genug zu tun. Die Frage ist nur, ob die Politik den Mut aufbringt, diese heiligen Kühe zu schlachten.
Die arbeitende Bevölkerung hat es verdient, dass sich ihre Anstrengungen auszahlen. Alles andere ist nicht nur ungerecht – es untergräbt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Akzeptanz unseres Sozialstaats. Wenn selbst hart arbeitende Menschen das Gefühl haben, die Dummen zu sein, dann läuft etwas gewaltig schief in diesem Land.

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