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03.12.2025
17:37 Uhr

Vier Milliarden Euro für ein Luftschloss? Deutschland setzt auf israelische Raketenabwehr gegen die russische Bedrohung

Die Bundesregierung feiert sich mal wieder selbst. Diesmal für die Aktivierung des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 auf dem Luftwaffenstützpunkt Holzdorf. Vier Milliarden Euro aus dem Sondervermögen – also neue Schulden, die unsere Kinder und Enkel abbezahlen dürfen – fließen in ein System, dessen Wirksamkeit mehr als fragwürdig erscheint. Aber Hauptsache, man kann der verängstigten Bevölkerung suggerieren, dass man etwas gegen die angebliche russische Bedrohung unternehme.

Die politische Elite überschlägt sich förmlich mit Lobeshymnen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht von einem "wichtigen Schutz für die Sicherheit unseres Landes", während sein brandenburgischer Amtskollege Dietmar Woidke sich "überzeugt" von der neuen Abwehrkapazität zeige. Man fragt sich unwillkürlich: Haben diese Herren überhaupt verstanden, was sie da für teures Geld eingekauft haben?

Die unbequeme Wahrheit über Arrow 3

Kritische Stimmen werden systematisch unterdrückt. So verschwanden Artikel der Wirtschaftswoche aus dem Jahr 2022, die darauf hinwiesen, dass Arrow 3 russische Kurzstreckenraketen oder Marschflugkörper überhaupt nicht abfangen könne. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Das System sei ausschließlich für ballistische Langstreckenraketen konzipiert – eine Bedrohung, die für Deutschland etwa so akut ist wie ein Meteoriteneinschlag.

Die Ironie der Geschichte: Während Deutschland Israel die Lieferung von Waffen verweigert, kauft man gleichzeitig für Milliarden israelische Verteidigungssysteme ein. Diese schizophrene Außenpolitik offenbart die ganze Verlogenheit der deutschen Regierung. Man gibt sich moralisch überlegen, ist aber gleichzeitig auf die Technologie genau jenes Landes angewiesen, das man öffentlich maßregelt.

Ein Schildbürgerstreich der Extraklasse

Besonders pikant: Die vielgepriesene Fähigkeit, Flugkörper "außerhalb der Erdatmosphäre" abzufangen, nützt herzlich wenig gegen die tatsächlichen Bedrohungen unserer Zeit. In Zeiten von Drohnenkriegen und asymmetrischer Kriegsführung investiert Deutschland Milliarden in ein System, das bestenfalls gegen Bedrohungen aus den 1980er Jahren konzipiert wurde.

Die Bundeswehr und ihre politischen Fürsprecher sprechen vollmundig von einem "sicherheitspolitischen Meilenstein". In Wahrheit handelt es sich um einen weiteren Meilenstein der Steuergeldverschwendung. Während unsere Infrastruktur verfällt, Brücken einstürzen und Rentner Flaschen sammeln müssen, um über die Runden zu kommen, verpulvert die Regierung Milliarden für ein Abwehrsystem zweifelhafter Wirksamkeit.

Die wahre Agenda hinter dem Rüstungswahn

Das "European Sky Shield"-Programm, in das sich Arrow 3 einreihe, sei eine Antwort auf die russische Bedrohung, heißt es. Doch wer bedroht hier eigentlich wen? Die NATO-Osterweiterung, die permanente Aufrüstung an Russlands Grenzen und die einseitige Parteinahme im Ukraine-Konflikt – all das trägt zur Eskalation bei. Statt auf Diplomatie und Deeskalation zu setzen, gießt man weiter Öl ins Feuer.

Die wahren Profiteure dieser Politik sind die Rüstungskonzerne und ihre Lobbyisten. Während die deutsche Bevölkerung unter Inflation, explodierenden Energiepreisen und einer maroden Infrastruktur leidet, fließen Milliarden in die Taschen der Waffenindustrie. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Das Sondervermögen für die Bundeswehr zeigt einmal mehr, wie viel solche Versprechen wert sind.

Ein System voller Widersprüche

Die Kommentare unter dem Originalartikel sprechen Bände. Ein Leser weist darauf hin, dass früher Deutschland gemeinsam mit Frankreich eigene Flugabwehrsysteme wie Roland entwickelte. Heute sei man offenbar nicht mehr in der Lage, solche Systeme selbst zu produzieren. Ein Armutszeugnis für den Technologiestandort Deutschland.

Besonders bemerkenswert: Selbst in Israel zeigten die Einschläge iranischer Raketen die begrenzten Fähigkeiten des hochgelobten Systems. Wenn Arrow 3 schon im Ursprungsland nicht zuverlässig funktioniere, wie soll es dann Deutschland schützen?

Zeit für einen Kurswechsel

Es wird höchste Zeit, dass die deutsche Politik zur Vernunft kommt. Statt Milliarden in fragwürdige Rüstungsprojekte zu stecken, sollte man in die eigene Bevölkerung investieren. Bildung, Infrastruktur, soziale Sicherheit – das sind die wahren Herausforderungen unserer Zeit.

Die permanente Kriegsrhetorik und Aufrüstungsspirale führt in eine Sackgasse. Deutschland braucht keine Vier-Milliarden-Euro-Luftschlösser, sondern eine vernünftige, auf Ausgleich bedachte Außenpolitik. Die Geschichte lehrt uns, wohin Wettrüsten und militärische Eskalation führen. Es ist an der Zeit, aus diesen Lehren die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Arrow 3 mag technisch beeindruckend klingen. In der Realität ist es jedoch ein weiteres Symbol für die Fehlallokation von Ressourcen und die Unfähigkeit der politischen Elite, die wahren Probleme unseres Landes anzugehen. Vier Milliarden Euro für ein System, das bestenfalls eine Scheinsicherheit bietet – das ist die bittere Bilanz dieser "historischen" Inbetriebnahme.

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