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02.12.2025
06:45 Uhr

Washingtons Schachzüge im Pazifik: Wie die USA ein Bollwerk gegen China errichten

Die geopolitischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China erreichen neue Höhepunkte. Während Peking seinen Einfluss im pazifischen Raum kontinuierlich ausbaut, orchestriert Washington eine ausgeklügelte Strategie der militärischen Einkreisung. Das Ziel? Die Schaffung eines undurchdringlichen Verteidigungsrings aus willigen Verbündeten, die bereit sind, amerikanische Interessen gegen den aufstrebenden Drachen zu verteidigen.

Die Kunst der sanften Manipulation

Was sich als "Partnerschaft" und "Sicherheitskooperation" tarnt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als raffiniertes Netz der Abhängigkeiten. Die USA investieren Milliarden in die Aufrüstung südostasiatischer Staaten - nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern um diese Länder zu Schachfiguren in ihrem geopolitischen Spiel zu machen. Das US-amerikanische Indo-Pazifik-Einsatzkommando (USINDOPACOM) verfolgt dabei eine klare Agenda: Die Schaffung einer "integrierten Abschreckungsbarriere", die China von allen Seiten umschließt.

Diese Strategie der permanenten Provokation setzt Peking unter Dauerstress. Doch die Chinesen durchschauen dieses Spiel längst. Sie wissen, dass hinter den wohlklingenden Begriffen wie "maritime Sicherheit" und "regionale Stabilität" knallharte amerikanische Machtinteressen stehen.

Japan: Der ewige Vasall

Besonders pikant ist die Rolle Japans in diesem Machtpoker. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fungiert das Land als unsinkbarer Flugzeugträger der USA im Pazifik. Mit 85 Militärstützpunkten und 50.000 stationierten Soldaten haben die Amerikaner das Land fest im Griff. Der "Vertrag über gegenseitige Zusammenarbeit und Sicherheit" klingt nach gleichberechtigter Partnerschaft, ist aber in Wahrheit ein Instrument der Kontrolle.

Unter der Biden-Administration wurde diese Abhängigkeit noch verstärkt. Japan importiert über 90 Prozent seiner Militärausrüstung aus den USA - ein lukratives Geschäft im Wert von über 23 Milliarden Dollar. Die Japaner zahlen für ihre eigene Unterwerfung und werden dafür als "Eckpfeiler der Sicherheitsinteressen" gelobt.

Die Köder für Südostasien

Die USA werfen ihre Angelhaken systematisch in alle Richtungen aus. Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam - alle werden mit militärischer Hilfe, Waffenlieferungen und gemeinsamen Übungen geködert. Die Strategie ist immer dieselbe: Man schürt die Angst vor China und präsentiert sich als schützende Macht.

Indonesien: Der maritime Dreh- und Angelpunkt

Als größter Inselstaat der Welt und Hüter der strategisch wichtigen Straße von Malakka ist Indonesien ein besonders begehrtes Ziel amerikanischer Avancen. Die "umfassende strategische Partnerschaft" von 2023 erwähnt explizit die "Zwangsmaßnahmen der VR China" - eine kaum verhüllte Aufforderung, sich im amerikanischen Lager zu positionieren.

Die Philippinen: Zwischen den Fronten

Die philippinische Schaukelpolitik zwischen Washington und Peking zeigt die Dilemmata kleinerer Staaten im Großmachtkonflikt. Unter Präsident Duterte näherte sich das Land China an, unter seinem Nachfolger Marcos Jr. schwenkt es wieder auf US-Kurs. Die Amerikaner belohnen diese Wendung mit Waffenlieferungen im Wert von hunderten Millionen Dollar - Harpoon-Raketen, F-16-Kampfjets und modernste Radaranlagen.

Vietnam: Der unwahrscheinliche Partner

Besonders bemerkenswert ist die Annäherung zwischen den USA und Vietnam. Trotz der blutigen Kriegsvergangenheit treibt die gemeinsame Sorge vor Chinas Expansion die ehemaligen Feinde zusammen. Die "umfassende strategische Partnerschaft" von 2023 markiert einen historischen Wendepunkt - aus Feinden werden Verbündete gegen einen gemeinsamen Rivalen.

Die Küstenwache als Speerspitze

Geschickt nutzen die USA auch ihre Küstenwache als Instrument der Einflussnahme. Unter dem Deckmantel von Such- und Rettungsaktionen sowie dem Kampf gegen illegale Fischerei etabliert Washington eine permanente Präsenz in den Gewässern Südostasiens. Das "Shiprider"-Programm erlaubt es ausländischen Offizieren, auf US-Schiffen mitzufahren - eine subtile Form der Indoktrination und Kontrolle.

Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer

Diese amerikanische Einkreisungsstrategie mag kurzfristig erfolgreich erscheinen, birgt aber erhebliche Risiken. China ist keine Regionalmacht mehr, die sich einschüchtern lässt. Die permanenten Provokationen könnten eine Eskalationsspirale in Gang setzen, deren Ende niemand vorhersehen kann.

Die südostasiatischen Staaten werden zu Spielbällen in einem Konflikt, der nicht der ihre ist. Sie opfern ihre Neutralität und Eigenständigkeit für amerikanische Sicherheitsgarantien, deren Wert im Ernstfall fraglich ist. Würden die USA wirklich einen Krieg mit China riskieren, um die Philippinen oder Vietnam zu verteidigen?

Die Geschichte lehrt uns, dass Imperien, die sich überdehnen, früher oder später scheitern. Die USA versuchen verzweifelt, ihre schwindende Hegemonie durch militärische Allianzen zu konservieren. Doch die multipolare Weltordnung lässt sich nicht aufhalten. China wird seinen Aufstieg fortsetzen, ob mit oder ohne amerikanische Eindämmungsversuche.

Für Deutschland und Europa sollte diese Entwicklung eine Warnung sein. Wer sich zu eng an eine absteigende Supermacht bindet, könnte mit ihr untergehen. Statt blind amerikanischen Interessen zu folgen, wäre eine eigenständige, auf Ausgleich bedachte Außenpolitik der klügere Weg. Doch dafür bräuchte es Politiker mit Rückgrat und Vision - Mangelware in der heutigen Zeit.

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