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27.08.2025
15:35 Uhr

Dänemarks späte Reue: Zwangsverhütung als dunkles Kapitel kolonialer Bevölkerungspolitik

Es sind Entschuldigungen, die Jahrzehnte zu spät kommen und doch niemals die Wunden heilen werden: Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat sich im Namen ihrer Regierung für eines der dunkelsten Kapitel der dänisch-grönländischen Geschichte entschuldigt. Zwischen 1960 und 1992 wurden etwa 4500 Inuit-Frauen – die Hälfte der gebärfähigen Bevölkerung Grönlands – gegen ihren Willen mit Spiralen zur Verhütung ausgestattet. Ein systematischer Eingriff in die Selbstbestimmung, der viele Frauen unfruchtbar machte und schwere körperliche sowie psychische Folgen hinterließ.

Koloniale Bevölkerungskontrolle im Namen des "Fortschritts"

Was sich heute als unverzeihlicher Übergriff darstellt, wurde damals als moderne Gesundheitspolitik verkauft. Die dänischen Behörden glaubten offenbar, sie wüssten besser als die grönländischen Frauen selbst, was gut für sie sei. Diese paternalistische Haltung, die tief in kolonialen Denkmustern verwurzelt war, führte zu massenhaften Zwangsmaßnahmen. Rund 150 betroffene Frauen verklagen derzeit den dänischen Staat – eine Zahl, die angesichts der tausenden Opfer verschwindend gering erscheint.

Frederiksen stellte mögliche Entschädigungszahlungen nach Abschluss einer unabhängigen Untersuchung in Aussicht. Doch kann Geld wirklich wiedergutmachen, was diese Frauen erleiden mussten? Die verlorene Möglichkeit, Kinder zu bekommen, die psychischen Traumata, das Gefühl der Entmündigung – all das lässt sich nicht mit Schecks aus Kopenhagen heilen.

Ein Muster systematischer Diskriminierung

Die Zwangsverhütung war kein Einzelfall, sondern Teil eines größeren Musters systematischer Diskriminierung. Frederiksen weitete ihre Entschuldigung auch auf die Verschleppung grönländischer Kinder nach Dänemark zur Adoption aus. In den 1950er-Jahren wurden Inuit-Kinder von ihren Familien getrennt und nach Dänemark gebracht – angeblich zu ihrem eigenen Wohl. Erst 2022 sprach die dänische Regierung sechs Betroffenen Entschädigungen zu.

Diese Politik der Zwangsassimilierung und Bevölkerungskontrolle erinnert fatal an ähnliche Praktiken in anderen Ländern mit indigener Bevölkerung. Ob in Kanada, Australien oder den USA – überall glaubten die Kolonialherren, sie müssten die "Wilden" zu ihrem eigenen Glück zwingen. Die Folgen dieser Politik wirken bis heute nach und haben ganze Generationen traumatisiert.

Späte Einsicht oder politisches Kalkül?

Dass die Entschuldigung erst jetzt kommt, wirft Fragen auf. Warum brauchte es so lange, bis Dänemark seine Verantwortung anerkennt? Möglicherweise spielen die aktuellen geopolitischen Spannungen um Grönland eine Rolle. Die rohstoffreiche Insel rückt zunehmend in den Fokus internationaler Begehrlichkeiten, und Dänemark muss sein Verhältnis zur ehemaligen Kolonie neu justieren.

Auch Grönlands Regierungschef Jens-Frederik Nielsen bat die Opfer um Verzeihung – ein wichtiges Signal, dass auch die grönländische Führung ihre Mitverantwortung anerkennt. Denn die Zwangsmaßnahmen wurden nicht nur von dänischen Behörden durchgeführt, sondern oft mit Unterstützung lokaler Autoritäten.

Die Lehren für heute

Was können wir aus diesem dunklen Kapitel lernen? Zunächst einmal, dass staatliche Übergriffe in die körperliche Selbstbestimmung niemals gerechtfertigt sind – egal mit welchen hehren Zielen sie begründet werden. Die Geschichte zeigt uns immer wieder, dass Regierungen, die glauben, besser als ihre Bürger zu wissen, was gut für sie ist, gefährliche Wege beschreiten.

In Zeiten, in denen auch in Deutschland wieder verstärkt über Bevölkerungspolitik diskutiert wird – sei es im Kontext von Migration oder Geburtenraten – sollten uns solche historischen Beispiele mahnen. Die Würde des Menschen und sein Recht auf Selbstbestimmung müssen immer Vorrang haben vor vermeintlich übergeordneten gesellschaftlichen Zielen.

Die späte Entschuldigung Dänemarks ist ein wichtiger Schritt, aber sie kann das erlittene Unrecht nicht ungeschehen machen. Sie sollte uns alle daran erinnern, wachsam zu bleiben gegenüber staatlichen Eingriffen in unsere persönlichsten Lebensbereiche – denn die Geschichte lehrt uns, dass solche Übergriffe oft im Namen des vermeintlich Guten geschehen.

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